Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Sind wir bereit für den Sommer?
Bedenken wir, wir können sehen, wir können hören, wir können riechen, wir können schmecken; wir können fühlen, dass die Sonne für uns scheint, dass, wenn sie müde wird, der Mond anfängt, und dann die Sterne angezündet werden.
So wie die Natur sich im Winter verkleidet, so sprießt jetzt das junge Grün und wächst der Wald, um uns Freude zu schenken.
Wenn das nichts ist, worüber man sich freuen kann, so gibt es überhaupt nichts, worüber man sich freuen kann.
Und mir kommt ein kleines Gebet über die Lippen: „Herr, ich bin bereit für die Sommerzeit, die mir Licht und Wärme schenkt. Lass mich deine Gegenwart spüren inmitten der Natur. Lass mich mit Blumen und Bäumen aufblühen. Lass mich Frucht bringen und schenke Ruhe und Geduld, um das Wachsen zu genießen. Gott, du bereitest für mein Leben den guten Boden. Ich danke dir.“
Heute habe ich ein kleines Rätsel für Sie – was ist das?
Manchmal klatscht es dir seine Launen um die Ohren.
Manchmal bürdet es dir seine Lasten auf die Schultern.
Manchmal zerrinnt es dir wie Sand zwischen den Fingern.
Manchmal schillert es bunt in zerstäubenden Farben.
Manchmal zeigt es seine ganze Schönheit für einen kurzen Moment.
Manchmal schenkt es dir goldene Augenblicke auf einem silbernen Tablett.
Dann stehe still, rieche es, höre es, schaue es, fühle es…
Und, wissen Sie schon, was es ist?
Die Antwort heißt: das Leben!
Wir wissen alle, wie schön es ist, am Leben zu sein. Es ist ein Geschenk.
Wir wissen aber auch wie sensibel und zerbrechlich dieses Geschenk sein kann – wir haben es kürzlich bei der Tragödie an einer Grazer Schule gesehen, und wir sehen es täglich auf unseren Straßen, in Krankenhäusern, in Pflegeheimen, ...
Erinnern Sie sich noch an Ostern und Pfingsten 2020?
Es sind „nur“ 5 Jahre vergangen, und doch fühlt es sich an wie eine Zeitreise in eine „andere“ Welt. Es war der erste Lockdown, ein Wort, das wir damals erst kennenlernten.
Zu Hause bleiben, Abstand halten, Babyelefant. Ein unbekanntes Virus ging um die Welt und sollte diese nachhaltig verändern.
Ostern und Pfingsten 2020, da ahnten wir nicht, was noch alles auf uns zukommen sollte! Tägliche Pressekonferenzen, Angst und Sorge, Stillstand. Ein seltsames Gefühl, das alles zu erleben.
Ich erinnere mich aber auch an das anhaltende Hochdruckwetter, eine „Omega-Wetterlage“, die uns wochenlang blitzblauen Himmel und strahlenden Sonnenschein bescherte. An das Erblühen des Frühlings, der unbeeindruckt von allen Ereignissen sich die Welt eroberte. Keine Flugzeuge am Himmel, keine Züge in den Urlaub, keine endlosen Autoschlangen in den Süden.
Ausgedehnte Spaziergänge, vorsichtige Kontakte, hoffnungsvolles Warten. Die bange Frage: Wie wird das mit dem Sommer sein?
Es war der Beginn schwieriger Jahre, wie wir heute wissen. Und doch muss man das Leben vorwärts leben, kann es nur rückblickend verstehen.
Ostern und Pfingsten vor 5 Jahren, es war auch die Zeit, als wir meinten, wir könnten vieles nachhaltig verändern, wir könnten einiges daraus lernen… Haben wir das?
In den Schulen und auf den Universitäten ist jetzt Finalzeit – die Zeugnisse stehen an, die Matura, entscheidende Prüfungen…
Finalzeit gab es in den letzten Wochen auch in vielen anderen Bereichen:
So viele Finali. Aber auch in unserem Leben gibt es sie. Im privaten Bereich die Feste wie Erstkommunion, Firmung, Hochzeit, Geburt eines Kindes; oder eine überstandene Krankheit, und und und…
Jedes Finale verlangte auch eine gewisse Vorbereitungs- und Trainingszeit, und ist zugleich auch ein krönender Abschluss und eine weitere Chance für einen Neubeginn.
Und irgendwann gibt es auch das große Finale unseres Lebens. Auch darauf sollten wir vorbereitet sein…
….. meint Ihr Theologe Walter Drexler.