Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Und hier ist der Text zum Nachlesen:
„Er schaute nie weg, er schaute hin. Und mit ihm die Welt. Denn immer wieder richtete er einen Scheinwerfer überall dort hin, wo er das Wohl der Menschen gefährdet sah.“
Diese Worte unseres Bundespräsidenten zum Tod von Papst Franziskus zu Ostern umfassen ganz gut dessen Wirken.
Sein Hauptanliegen war stets eine „arme Kirche für die Armen“. In einer Kirche, so sagte er, die ihre Hoffnung auf Reichtum setzt, ist Jesus nicht zuhause. Franziskus hat zur richtigen Zeit das Richtige getan: Demut und Bescheidenheit vorgelebt. Abgehobenheiten der Kirchenfürsten gegeißelt. Selbstverliebten Egomanen in der Kurie die Leviten gelesen. Sozial Schwachen und Menschen am Rande der Gesellschaft eine Stimme gegeben.
Papst Franziskus wird nicht als großer Reformer in die Geschichte eingehen. Jedoch hat er viele Türen aufgemacht – hindurchgehen müssen allerdings wir – sein Nachfolger, die lokalen Bischöfe, das gläubige Kirchenvolk. Es ist ein guter und wichtiger Weg, den Franziskus eingeschlagen hat.
Ein TV-Reporter hat seine Persönlichkeit auf den Punkt gebracht:
„Zu Johannes Paul II. kamen die Menschen nach Rom, um ihn zu sehen.
Zu Benedikt XVI. kamen sie, um ihn zu hören.
Zu Franziskus kamen sie, um ihn anzugreifen.“
Und zu Leo XIV., dem neu gewählten Papst, werden sie kommen, um mit ihm für den Frieden einzutreten…
Es war sehr berührend, als am Abend des 8. Mai der neu gewählte Papst auf der Loggia des Petersdoms das erste Mal zu sehen war – wer ist es? Wo kommt er her? Was sagt er?
Und dann steht er einfach nur da – blickt minutenlang in die begeisterte Menschenmenge – in seinen Augen konnte man so etwas wie Rührung sehen – seine ersten Worte waren: „Friede sei mit euch. Gott liebt jeden Menschen!"
Diese berührten Millionen Gläubige weltweit. Leo XIV. – so nennt sich der neue Papst - ein Missionar mit Herz, der Demut, Ruhe, Humor und Sympathie in sein neues Amt mitbringt.
Wenn man sich so den Hype rund um die Papstwahl vor Augen führt, war aber schon gar nichts davon zu spüren, dass Kirche uninteressant geworden ist, so wie es uns manche weismachen wollen.
Und es dauerte auch nicht lange, da kamen viele auch schon mit ihren Erwartungen an das neue Kirchenoberhaupt daher. - Wie er zu sein hat und was man sich von ihm wünsche – so als wäre er ein „Wunschbrunnen“.
Was mir noch sehr gefallen hat, war, dass der Ordensmann des Augustinerordens besonders seines Vorgängers Franziskus gedachte. „Wir haben noch in den Ohren die schwache, aber mutige Stimme von Franziskus, der Rom segnete. Er erteilte seinen Segen an die ganze Welt am Ostersonntag. Gott liebt uns, Gott liebt euch alle. Das Böse wird nicht siegen, wir sind alle in den Händen Gottes“, sagte Papst Leo XIV. „Danke an Papst Franziskus.“
In diesen Tagen und Wochen wurde vor unseren Augen Kirchengeschichte geschrieben. Papst Franziskus, ein „Missionar der Hoffnung“, ist zu Ostern gestorben; ein neuer Papst Leo XIV. wurde gewählt. Auch er gilt als ein Mann der Hoffnung, der die Kirche in schwieriger Zeit in die Zukunft führen soll.
Überhaupt ist die HOFFNUNG eine ganz wichtige Eigenschaft für uns Christen.
Sie alle kennen bestimmt den Ausspruch, haben ihn wahrscheinlich auch schon selbst verwendet: „Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Das stimmt nicht!
Die Hoffnung stirbt nie – darf nie sterben… Was bleibt uns denn dann noch?
Hoffnung gibt uns die Kraft, weiterzumachen, auch wenn der Weg vor uns ungewiss ist.
Sie ist die stille Begleiterin, die uns selbst in Momenten größten Zweifels zur Seite steht und uns ermutigt, an das Gute zu glauben.
In einer Welt, die mehr und mehr von Unsicherheiten und Herausforderungen geprägt ist, bietet Hoffnung eine Perspektive, die uns über die Gegenwart hinausblicken lässt. Sie erlaubt es uns, an eine bessere Zukunft zu glauben, selbst wenn die Realität uns manchmal eines Besseren belehren will.
Deshalb braucht unsere Welt umso mehr Hoffnungsorte wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Vinzenz- und Caritaseinrichtungen, Pfarren, Kirchen…
Kardinal Schönborn bezeichnete in seinem Abschiedsgottesdienst die Kirche als eine HOFFNUNG AUS STEIN!
Bei einer steirischen Dichterin (Huberta Gabalier) fand ich folgendes Gedicht:
„Licht in der Dunkelheit
Im Lichterschein einer Kerze glüht sie verborgen
Und wartet darauf, erweckt zu werden.
Sinnvoll träumt sie sich durch die Zeit,
gedrängt davon, das Ihre zu leben.
Unbeirrt verfolgt sie ihr klares Ziel.
Im Lichterschein einer Kerze glüht sie verborgen
Und wartet darauf, erweckt zu werden.
Die Hoffnung!“
Hoffnung zeigt sich oft in kleinen Momenten: in einem Lächeln, einem freundlichen Wort oder einer ausgestreckten Hand, die uns aus der Dunkelheit zieht.
Also kommt, macht Euch auf mit mir, lasst uns Hoffnung sammeln, all die kleinen Zeichen:
die aufblühende Blume und das Summen einer Biene;
das lebendige Grün des Frühlings;
goldene Sonnenstrahlen auf dem Laub;
diamant-funkelnde Tautropfen;
das Wunder im Lied einer Lerche und einer Meise, die ihr Nest baut.
So bleiben uns vor den kirchengeschichtlichen Ereignissen der jüngsten Vergangenheit: Glaube, Liebe, und besonders die Hoffnung!
Ihr Theologe Walter Drexler