Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Und hier ist der Text zum Nachlesen:
Jetzt ist die Zeit um zu beten. Jeder und Jede für sich und die anderen. Darum beten wir in den Schulen.
Wir heben die Hände und sagen,
danke, dass es mich gibt.
Danke für alles was ich habe.
Ich bin gesegnet.
I am blessed.
Vor längerer Zeit gab es ein Lied auf Insta das mir in vielen Reels und Storys reingespült wurde, dass so heißt. Es war ein echter Ohrwurm.
Ich hab ein Bild vor mir, ein kleiner afrikanischer Junge singt, Gott ich danke dir für den Sonnenschein, für Regen, für Glück usw. Seine Klamotten und was um ihn herum im Bild stattfindet lässt darauf schließen, dass er in ärmeren Verhältnissen aufwächst. Das Strahlen und die Lebensfreude in seinen Augen strahlt aus, dass er einer der reichsten Menschen ist. Reich an Liebe und Glaube, - an Freude.
Wenn ich ihn sehe, sehe ich Glück. Und ich frage mich- wissen wir über das Glück Bescheid. Fühlen wir diese Freude? Sind unsere Herzen voll Frieden.
Wer von uns sagt sich, dass wir gesegnet sind.
Wohlstand und scheinbarer Reichtum, lässt uns manchmal vergessen, dass auch wir es sind die in Dankbarkeit sagen dürfen, wir haben so ein Glück.
Wir haben Augen und sehen doch nicht.
Ein Bibelspruch. Auch der kleine Prinz spricht, wie wir wissen von diesem besonderen Sehen. Nicht mit den Augen sondern mit dem Herzen. Was bedeutet es? Es gibt uns einen Mehrwert Dinge nicht nur visuell zu sehen.
Zurück zu dem Spruch am Anfang. Ich lese eine Story von einer lieben Bekannten und mir wird kurzfristig übel. Sie wird auf der Straße angepöbelt, weil ihre Freundin neben ihr geht. Sie werden beschimpft.
Menschen wollen gebildet sein. Dazugehören zu denen die viel wissen und schlau sind. Zu den Mitbestimmenden. Alle wollen eine Stimme haben.
Ich habe meinen Kindern beigebracht und sage es allen anderen, wenn du nichts Gutes zu sagen hast. Sag lieber Garnichts. Leider gibt es nicht nur Gutes auf dieser Welt.
Natürlich sollen wir auf Missstände aufmerksam machen.
Unser Problem hier, sind nicht Menschen die sich lieben. Sondern jene, die andere ausgrenzen und beschimpfen. Ich hoffe das wird früher oder später jedem klar sein. Hass und Gewalt und vor allem Intoleranz und Engstirnigkeit sind unser Problem.
Wo bleibt denn unser Wissen und unsere Bildung, wenn andere aufgrund ihrer Sexualität oder anderen Ansichten beschimpft werden? Wenn Parolen geschrien werden und Dynamiken entstehen von denen wir nie gedacht hätten, dass sie in unsere Welt zurückkehren. Das würde doch bedeuten wir haben Nichts gelernt.
Denn wir haben Augen und sehen doch nicht.
Vor einiger Zeit gab es im Konzerthaus Klagenfurt das 20-jährige Jubiläumskonzert der Initiative Angola.
Das ist ist eine Gruppe zweisprachiger junger Leute, die sich in St. Primus in Kärnten zusammengetan hat. Ihre Mission ist die internationale solidarische Hilfe und Förderung nachhaltiger Entwicklung.
Das anfangs erwähnte Konzert war für alle Sinne eine wunderschöne Erfahrung. Kinder und Erwachsene die so vor Energie sprühten veränderten die Atmosphäre.
Für diesen Moment, für diese eineinhalb Stunden war die Luft gefüllt von Einigkeit, Einfühlsamkeit, Verständnis, Energie und einer Liebe für das Unbekannte. Diese Kinder wissen nur, dass sie für andere Kinder singen, die es nicht so leicht haben. Deren Start ins Leben nicht so einfach war wie ihr eigener. Deren Situation Hilfe erfordert. Vielleicht ist es gar nicht allen bewusst aber, Liebe und ein Füreinander sind ansteckend.
So wie es auch Missgunst und Hass ist.
Doch wer hat schon einmal ein erfülltes Leben durch Missgunst und Hass gelebt? Wer will das? Das kann doch kein Ziel sein.
Hanzej Rosenzopf der Gründer von Initiativ Angola sagt: damit das Leben eines jungen Menschen gelingen kann, braucht er ein Heim, Bildung und Menschen, die Zeit für ihn haben und ihn liebevoll begleiten.
Die Tätigkeit der Initiativ Angola fördert die Sensibilität junger Menschen für Solidarität und globale Verantwortung. Das gibt doch Hoffnung, für alle.
Rituale sind nicht nur alt sondern auch im Trend.
Gewisse erscheinen uns alt, abgedroschen und engen uns ein.
Andere wiederum geben uns Sicherheit, Stabilität und die Möglichkeit uns in ihnen zu entfalten.
Ich stoße innerhalb der Religionen und Riten immer wieder auf die Gemeinsamkeiten in ihrer Vielfalt.
Gefaltete Hände die nach einer Yogapraxis unsere Lippen, die Stirn, und unser Herz berühren.
Oder wie ich es aus dem katholischen Taufritus zB kenne - wird auf die Stirn, die Lippen, das Herz des Kindes gedeutet und gesagt: Effata, es ist Aramäisch und bedeutet, öffne dich.
Bei diesen Worten habe ich immer meinen Vater vor Augen, der einige Kinder getauft hat.
Seine Lieblingsstelle war lasst die Kinder zu mir kommen, denn Menschen wie Ihnen gehört das Himmelreich. Es geht darum, dass Jesus die Kinder in den Mittelpunkt stellt. Die Wichtigkeit der Erwachsenenprobleme in den Hintergrund rückt in diesem Moment.
Er segnete die Kinder, womit sich für mich der Kreis schließt.
Das gesegnet sein.
Menschen die schutzbedürftig sind und unsere Aufmerksamkeit brauchen sollen wir als Erste in unsere Mitte nehmen.
Bei der Taufe wird also gesagt Effata- öffne dich.
Für Heil, Liebe, Gnade, gute Gedanken, Worte, Berührungen.
Offenheit unserem Leben, dem Unbekannten und manchmal auch dem Unverstandenen gegenüber zu haben. Das wäre cool, aber das grenzt ja schon an Weisheit und für die bete ich in diesen Tagen besonders.
Sarah Hatzel-Neumaier