Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Österreichs Bischöfe erweisen sich im Hinblick auf die Wahl des EU-Parlaments als überzeugte Europäer: Die vielfältigen Herausforderungen, vor denen die Welt und mit ihr Europa stünden, gelte es - auch auf Basis des christlichen Wertefundaments und des Beitrags von Christinnen und Christen - solidarisch zu lösen. In ihrer Erklärung im Anschluss an ihre Frühjahrsvollversammlung in St. Georgen am Längsee appellieren die Bischöfe zugleich an alle Bürgerinnen und Bürger der EU, bei der anstehenden Wahl, die in Österreich am 9. Juni 2024 stattfindet, ihr Stimmrecht auszuüben, "um damit Europa konstruktiv mitzugestalten und die Demokratie zu stärken".
Die Bischofskonferenz benennt fünf akute Herausforderungen, die jenseits nationalstaatlicher Teilinteressen Zusammenhalt erforderten: Achtung vor dem menschlichen Leben, Migration, Ukraine und Außenerweiterung, Klima- und Umweltkrise sowie Künstliche Intelligenz und Digitalisierung. Zunächst erinnern sie in ihrer Erklärung an den Ursprung der Europäischen Union als Friedensprojekt: Nach den Schrecken der beiden Weltkriege sei es "der Anstrengung einiger zutiefst christlich geprägter Visionäre zu verdanken" gewesen, dass Grundsteine für ein neues Europa gelegt wurden, in dem Aussöhnung zwischen einst verfeindeten Nationen nachhaltigen Frieden geschaffen habe.
Weil ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine "leider nicht in Sicht ist, sind Hilfe und Solidarität lebensnotwendig". Das haben die österreichischen Bischöfe mit Blick auf den seit mehr als zwei Jahren tobenden Konflikt im Osten Europas betont. Die Ursache für das Leid der 17,6 Millionen Menschen, die in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, und der 6,3 Millionen Heimatvertriebenen sei "ein schweres Unrecht, das immer wieder klar benannt werden muss". Gewürdigt wird das Engagement der österreichischen Caritas, die seit 30 Jahren in der Ukraine im Einsatz sei und aktuell Projekte zu Winterhilfe, Altenpflege und Hilfe für Kinder durchführe. Sie sehen aber auch die öffentliche Hand gefordert, mehr Geld für die Hilfe in der Ukraine zur Verfügung zu stellen. Für Vertriebene aus der Ukraine in Österreich forderten die Bischöfe eine langfristige Perspektive und bessere Integrationsangebote.
"Das Leid der Menschen im Heiligen Land schreit zum Himmel" - es erfordere die unverzügliche Geiselfreilassung durch die Hamas, einen Waffenstillstand und "endlich ausreichend humanitäre Hilfe" für die Menschen in Gaza. Diesem bereits mehrfach von Papst Franziskus und dem Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, erhobenen Appell haben sich die österreichischen Bischöfe "aus tiefster Überzeugung" angeschlossen. "Jeder noch so kleine Schritt, der das Leid mildert und die Hoffnung auf Frieden nährt, muss gesetzt werden", rufen sie die am Konflikt Beteiligten ihrer Erklärung auf. In die Pflicht nimmt die Bischofskonferenz aber nicht nur die beiden Konfliktparteien, sondern auch die internationale Staatengemeinschaft sowie die politisch Verantwortlichen in Österreich: Es werde eine heute noch gar nicht absehbare internationale Hilfe brauchen, um die Menschen in Gaza mit dem Notwendigsten zu versorgen und ihr Leben wieder aufzubauen.
Von einer intensivierten und guten Weiterarbeit am weltweiten Synodalen Prozess in Österreich berichtete die Bischofskonferenz berichtet und hat den Fahrplan bis zur zweiten Weltbischofssynode im kommenden Oktober skizziert. Dabei habe sich eine "synodale Gesprächskultur" etabliert, die sich bereits in der Bischofssynode im vergangenen Herbst in Rom bewährt habe: "Diese Haltung bewahrt vor Rechthaberei, populistischer Spaltung oder der Einebnung von berechtigten Differenzierungen", erklärten die Bischöfe. Zum bisherigen und weiteren Verlauf in Österreich heißt es in der Erklärung, der bei der ersten Weltsynode beschlossene "Synthese-Bericht" werde seit Dezember sowohl auf diözesaner als auch auf nationaler Ebene inhaltlich vertieft. Die Ergebnisse werden bis zum 25. April schriftlich festgehalten, aus allen Eingaben erstellt das nationale Synodenteam eine achtseitige Zusammenfassung, die als Österreich-Bericht bis 15. Mai an das Synodensekretariat in Rom ergeht.
Immer wieder im Blick seien Fragen zur Teilhabe von Laienchristen an kirchlichen Ämtern und Vollzügen, speziell auch die Stellung der Frau in der Kirche. Die auch von Papst Franziskus gewollte Synodalität führe bei den in den Diözesen laufenden Kirchenentwicklungsprozessen zu Fragen wie: "Wo finden wir Lebendigkeit? Wo wird Gott gesucht? Wo können wir mit den Menschen sein?" Ein wichtiges Thema betreffe die Leitungsverantwortung: "Wann sollen wir Bischöfe vorangehen, wann mitgehen, wann den Menschen nachgehen?" Die zweite und abschließende Generalversammlung der Bischofssynode werde sich im Oktober im Vatikan auch damit befassen.
Quelle: Kathpress