Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. In den steirischen Pfarren leben ca. 1,246.395 Menschen, 771.201 davon sind KatholikInnen. Mehr zur Diözese
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"Der Gedenktag für den heiligen Josef ist in der Steiermark seit dem 12. Jahrhundert in den Missalien von Seckau und Vorau nachgewiesen", so der Grazer Domprobst Heinrich Schnuderl. Als Landespatron hat der Heilige aber erst infolge von kaiserlichen Entschließungen seit den kriegerischen Bedrohungen des 17. Jahrhunderts den Hl. Ägidius, der Patron des Herzogtums war und nach wie vor Patron der Grazer Domkirche und der Stadt Graz ist, abgelöst.
"Seinen Gedenktag als steirischen Landesfeiertag zu begehen, war und ist also eine Entscheidung der Politik", so der Domprobst weiter. Gegen so manche Vorbehalte sei anzumerken, dass der hl. Josef eine biblische Gestalt und damit ein theologisches Thema ist. Seine Rolle in der Heilsgeschichte und das Wenige, das wir von seinem Leben gesichert wissen, seien gute Gründe, die Botschaft seines Lebens zu beachten und seinen Gedenktag nicht verkümmern zu lassen, sagt Schnuderl.
Durch Josef wird die Gestalt des Erlösers Jesus Christus mit der Geschichte des Gottesvolkes Israel verbunden (s. Stammbaum Jesu in Mt 1,1-17). Durch die rechtlich vom Vater vorzunehmende Namensgebung für das Kind Mariens wurde Josef zum ersten Boten des Evangeliums: der Name Jesus bedeutet „Jahwe rettet“ (Mt 1,21). Von Josef wird bezeugt, dass er „gerecht“ war – das war der Inbegriff eines in der gläubigen Tradition seines Volkes lebenden Juden. Er war „gerecht“ nicht im Sinne einer seelenlosen Gesetzlichkeit, sondern nach dem Maß Gottes: barmherzig (Mt 1,19). Er wird uns als Glaubender vorgestellt, der um seinen Glauben ringen musste. Über die Eltern Jesu schreibt der Evangelist, dass sie über die Botschaften, die man über das Kind Jesu erzählt, erstaunt waren und das Wort, das Jesus ihnen sagt, zunächst nicht verstanden haben (Lk 2,33.48-50).
Die im Evangelium gezeichnete Gestalt unseres Landespatrons könnte uns jedenfalls einiges zu bedenken geben. Zum Beispiel: Josef war gerecht, also trachten wir danach, dass Recht und Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft im göttlich-menschlichen Maß der Barmherzigkeit praktiziert werden. Josef schätzte manuelle Arbeit: Er war ein Bauarbeiter (Mt 13,55), auch Jesus hat dieses Handwerk ausgeübt (Mk 6, 3), so der Grazer Dompfarrer.
Neben den Fakten aus der Bibel gibt es noch einige Legenden rund um den Heiligen Josef aus den apokryphen Schriften (Schriften, die nicht in die Bibel aufgenommen wurden). Aus diesen Schriften geht auch das vermeintlich hohe Alter von Josef hervor, der als Witwer um Maria geworben hat.
Die Verehrung Josefs als Heiligen begann im Osten früher als hierzulande. Der 19. März wurde wohl in Anlehnung an das Fest der römischen Göttin Minerva, Patronin der Handwerker, gewählt. Besonders Bernhard von Clairvaux, Gründer des Zisterzienserordens, und die Bettelorden verehrten den keuschen, gehorsamen und fleißigen Josef. Im 15. Jahrhundert erklärte Papst Sixtus IV. ihn zum Heiligen. Die Habsburger machten ihn im 17. Jahrhundert zu ihrem Hausheiligen und führten in ihren Ländern den 19. März als Feiertag ein. Höhepunkt der Karriere als Heiliger: 1870 erklärte Papst Pius IX. den Hl. Josef zum Patron der gesamten Katholischen Kirche. In der Auseinandersetzung mit dem Kommunismus wurde 1955 der 1. Mai als Fest „Hl. Josef, der Arbeiter“ eingeführt. In Bayern war der 19. März bis 1968 ein gesetzlicher Feiertag, an dem das erste (Bier-)Maß der Saison getrunken wurde. Bis 1977 war „San Giuseppe“ in Italien ein Feiertag. In einigen Kantonen der Schweiz sowie in Spanien, Kolumbien, Costa Rica und Liechtenstein ist er es nach wie vor.
In der Steiermark sind übrigens acht Pfarrkirchen dem heiligen Josef geweiht: Fehring, Gams bei Hieflau, Graz-St.Josef, Leoben-Donawitz, St. Josef in der Weststeiermark, Turrach, Voitsberg und Rohrbach a.d. Lafnitz. Interessant ist auch, dass die Pfarre Mariatrost neben der großen Basilika, die Maria geweiht ist, auch eine kleine Filialkirche in Niederschöckl hat, die ihrem Ehemann, dem heiligen Josef geweiht ist.
Samstag, 18. März, 18.15 Uhr, Vesper zu Ehren des hl. Josef im Grazer Dom
Sonntag, 19. März, 8.30 Uhr, Messe zum Landesfeiertag im Grazer Dom. Die Gottesdienste um 10 und 17 Uhr stehen im Grazer Dom im Zeichen des 4. Fastensonntags
Montag, 20. März, 18:30 Uhr, Hochamt zum Josefsfest, Pfarrkirche Graz St.-Josef
Montag, 20. März, 19 Uhr, Heilige Messe zu Ehren des Heiligen Josef, Grazer Dom