Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Zehn Jahre ist Papst Franziskus nun als Papst im Dienst für die Menschen. Für mich stehen dabei drei Gedanken im Vordergrund. Am vordringlichsten sehe ich derzeit seinen synodalen Prozess. Er hat den entscheidenden Impuls gesetzt, dass wir alle versuchen, aufmerksam zuzuhören, vorurteilsfrei miteinander zu reden, verschiedene Standpunkte zu sehen und diese auch zuzulassen. Wir haben in der Pandemie bemerkt, wie wichtig das für die ganze Gesellschaft wäre bzw. ist, nicht nur für die Kirche. Kommunikation, Verständnis, Anteilnahme – das macht uns als Menschen aus.
Ein Meilenstein war und ist seine Enzyklika „Laudato si“. Kaum zuvor hat ein päpstliches Schreiben so tief in die Bevölkerung hineingewirkt. Viele sehen das Werk als Impuls für die Umwelt, aber es geht noch viel weiter. Es geht um soziale Gerechtigkeit, um faire, gute Lebenschancen für alle. „Die jungen Menschen verlangen von uns eine Veränderung“, heißt es in „Laudato si“ im Jahr 2015, Jahre bevor Greta Thunberg der jungen Generation eine Stimme gab. Dazu gehört, dass wir unsere „Mutter Erde“ gut behandeln. Mutter Erde, unsere Schwester – der Papst hat diesen Begriff von seinem Namensgeber, dem heiligen Franziskus, übernommen.
Inspirierend ist seine Zugewandtheit zu den Armen und Bedürftigen und das Bestreben, alle Menschen zu sehen. „Fratelli tutti“ – wir alle sind auf dieser Erde als Geschwister verbunden. Auch darin folgt der Papst dem Poverello aus Assisi. „Es berührt mich, wie Franziskus vor 800 Jahren alle dazu einlud, jede Form von Aggression und Streit zu vermeiden und eine geschwisterliche Unterwerfung zu üben, sogar denen gegenüber, die den Glauben nicht teilen“, schrieb der Papst in seiner Enzyklika „Fratelli tutti“ im Jahr 2020 – Worte, die heute noch gewichtiger sind als damals. Er selbst geht uns darin voran, etwa in den vielen Begegnungen mit Armen und mit Vertretern anderer Religionen.
Ich bin dem Papst bisher mehrmals persönlich begegnet und fand seine Herzlichkeit und Spontanität beeindruckend und berührend. Ich wünsche Papst Franziskus die Kraft, seinen Weg nachdrücklich weiterzugehen und den Geist, weiterhin etwas bewegen zu können zum Guten für alle Menschen.
Wilhelm Krautwaschl, Bischof der Diözese Graz-Seckau