Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Österreichische Staatspreis für Frauen und die weiteren Frauenpreise werden für vorbildhafte Leistungen an Personen vergeben, die zur Gleichstellung der Geschlechter, zur Selbstbestimmung von Frauen und Mädchen und zum Abbau von stereotypen Rollenbildern beitragen. Die Nominierung sowie die Auswahl der Preisträgerinnen erfolgen durch eine unabhängige, von den Preisstifterinnen beschickte, Jury. Emina Saric - sie ist Lehrende an der PPH Augustinum - wurde für ihre Verdienste in der interkulturellen und gleichstellungsorientierten Bildungs- und Jugendarbeit mit besonderem Fokus auf das Thema der geschlechterbezogenen Gewalt ausgezeichnet.
Emina Saric ist 1969 in Banja Luka (Bosnien und Herzegowina) geboren, studierte Germanistik an der Universität in Sarajewo und musste im Zuge der Kriegshandlungen ihre Heimat verlassen. Sie zog nach Graz und absolvierte dort pädagogische sowie Geschlechterstudien an der Privaten Pädagogischen Hochschule Augustinum in Graz und der Karl Franzens Universität Graz.
Sie war 2011 Mitbegründerin der frauenspezifischen Beratungsstelle DIVAN in Graz und war dort über viele Jahre als Beraterin und Projektkonzeptentwicklerin (z.B. für das Projekt „Heldinnen. Mein Leben in meiner Hand“) tätig. Auch in der Projekt- und Bildungsarbeit im Bereich DaZ/DaF (Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache) war sie jahrelang engagiert. Emina Saric leitet das Projekt HEROES® – ein Projekt für Gleichberechtigung und gegen Unterdrückung im Namen der Ehre - seit 2017 gemeinsam mit Michael Kurzmann, seit 2020 im Verein für Männer- und Geschlechterthemen in Graz. Im Projekt werden männliche Jugendliche ermächtigt, sich auch selbst (öffentlich) gegen patriarchale Gewalt zu positionieren und damit als Rolemodels zu wirken.
Sie hat zu diesen Themen auch publiziert: 2021 erschien ihr Buch „Ehre, Scham und Schande. Warum wird Frauen Gewalt angetan?“. Anhand der Begriffe wie Scham, Schande und Ehre beleuchtet Emina Saric, wie geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen durch Erziehung und Tradition aus der Vergangenheit in die Gegenwart übertragen werden und zu spezifischen Gewaltformen führen können. Ebenfalls 2021 erschien eine vom BMBWF im Rahmen eines Projektes mit der Privaten Pädagogischen Hochschule Graz herausgegebene Handreichung unter dem Titel Reflexive Geschlechterpädagogik und Gleichstellung unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“.
Emina Saric wurde 2021 vom Land Steiermark der Menschenrechtspreis verliehen, 2022 erhielt sie das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark. Sie ist auch Mitglied des unabhängigen Expertenrates für Integration der österreichischen Bundesregierung und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Dokumentationsstelle Politischer Islam.
Die Auszeichnung fand am 19. Dezember 2022 im Rahmen der Verleihung des Österreichischen Staatspreises für Frauen durch Bundesministerin Susanne Raab sowie der Verleihung weiterer Frauenpreise einschließlich der Käthe-Leichter-Preise im „Haus der Ingenieure“ in Wien statt.
Mit der Zuerkennung des Frauenpreises in der Kategorie „Gesellschaft, Bildung und Arbeitswelt“ würdigt die Jury die herausragenden Leistungen von Emina Saric im Bereich der gleichstellungsorientierten, interkulturellen Bildungs- und Beratungsarbeit, ihre profunde Sachkenntnis im Themenfeld „gender-based-violence“ unter besonderer Berücksichtigung des Themas „Gewalt im Namen der Ehre“, sowie ihren engagierten Einsatz im pädagogischen Feld für mehr Gleichberechtigung und Selbstbestimmung von jungen Frauen und Männern.