Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos

Die Österreichische Bischofskonferenz verstärkt ihren Fokus auf den Opferschutz und hat damit zwei Bischöfe sowie einen aus unabhängigen Experten zusammengesetzten Beirat beauftragt. So wurde bei der letzten Vollversammlung der Bischofskonferenz beschlossen, dass der Feldkircher Bischof Benno Elbs für die Gesamtthematik "Opferschutz" zuständig ist und auch den Vorsitz im neu geschaffenen Beirat der Bischofskonferenz für diesen Bereich hat. Das erklärte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Mittwoch im Interview mit "Kathpress". Dem Beirat gehört auch der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer an, der die Bischofskonferenz in der kirchlichen "Stiftung Opferschutz" vertritt , wo die Entscheidungen der unabhängigen "Klasnic-Kommission" umgesetzt werden.
Bei der weiteren Zusammensetzung des Beirats setzt die Bischofskonferenz auf kompetente Frauen und Männer aus dem Laienstand, die größtenteils auch in den bereits von der Kirche etablierten Strukturen gegen Missbrauch und Gewalt engagiert sind. Bekanntestes Mitglied ist der renommierte Psychiater Prof. Reinhard Haller, der seit 2010 auch der Unabhängige Opferschutzkommission unter Vorsitz von Waltraud Klasnic angehört. Mit dem Psychiater Prof. Johannes Wancata und der Psychotherapeutin Christiane Sauer sind zwei Leiter der Ombudstellen der Diözesen Wien bzw. Linz im Beirat vertreten. Weitere Mitglieder sind die Leiterin der Stabsstelle für Prävention gegen Missbrauch und Gewalt in der Diözese Gurk, Melanie Bartoloth-Dauschan, die Familienberaterin und Psychotherapeutin Elisabeth Wieser-Hörmann und Rita Kupka-Baier von der kirchlichen "Stiftung Opferschutz".
Aufgabe des neuen Beirats ist es, die Bischofskonferenz in Fragen der Prävention, Maßnahmen und Regelungen gegen Missbrauch und Gewalt zu beraten. "Wir stehen auf der Seite der Opfer. Das ist der Weg, den die katholische Kirche in Österreich beim Umgang mit Missbrauch in den eigenen Reihen seit 2010 konsequent eingeschlagen hat und auch weiter gehen wird. Dabei setzt die Kirche bewusst auf unabhängige Expertinnen und Experten," erklärte Bischofskonferenz-Generalsekretär Schipka im Blick auf den neuen Beirat.
In seinem jüngsten Blogbeitrag thematisiert auch Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl Missbrauch und Gewalt und bittet "jene um Verzeihung, denen in der Kirche Leid zugefügt wurde. Ich werde mich jedenfalls mit meinen mir zur Verfügung stehenden Kräften bemühen, dass wir Kirche als Raum des erfüllten Lebens gestalten."
Quelle: Kathpress
Grundlage für den Beirat sind die seit 2010 österreichweit geltenden Regelungen der Bischofskonferenz gegen Missbrauch und Gewalt. Sie wurden inzwischen überarbeitet, nachgeschärft und 2016 von der vatikanischen Glaubenskongregation als zuständiger Stelle bestätigt.
Erstanlaufstelle für Opfer von Gewalt oder sexuellem Missbrauch in kirchlichem Kontext sind die in jeder Diözese eingerichteten Ombudsstellen. In jeder Diözese gibt es weiters eine Diözesankommission, die ernsthaften Verdachtsfällen nachgeht. Über finanzielle Hilfe und Therapiekosten entscheidet die "Unabhängige Opferschutzkommission" unter dem Vorsitz von Waltraud Klasnic. Die Auszahlung der Mittel erfolgt über die kirchliche "Stiftung Opferschutz".