Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ave, maris stella, Dei mater alma atque semper virgo, felix caeli porta. Sumens illud „Ave“ Gabrielis ore, funda nos in pace, mutans Evae nomen. Solve vincla reis, profer lumen caecis, mala nostra pelle, bona cuncta posce. Monstra te esse matrem, sumat per te precem qui pro nobis natus tulit esse tuus. Virgo singularis, inter omnes mitis, nos culpis solutos mites fac et castos. Vitam praesta puram, iter para tutum, ut videntes Jesum semper collaetemur. Sit laus Deo Patri, summo Christo decus, Spiritui Sancto honor, tribus unus. Amen |
Sei gegrüßt, Stern des Meeres, erhabene Mutter Gottes und stets Jungfrau, glückliches Himmelstor. Die du das „Ave“ nahmst aus Gabriels Mund, verankere uns im Frieden, die du Evas Namen ändertest. Löse die Fesseln der Sünder, bring den Blinden das Licht, vertreibe unsere Sünden, erbitte für uns alles Gute. Zeige dich als Mutter; es nehme durch dich unser Gebet an, der für uns dein Sohn zu sein auf sich nahm. Einzigartige Jungfrau, Sanftmütigste von allen, mach uns, von Schuld befreit, sanft und keusch. Gewähre ein reines Leben, bereite einen sicheren Weg, damit wir, Jesus sehend, immer frohlocken werden. Lob sei Gott dem Vater, Ruhm sei dem Höchsten, Christus, dem Heiligen Geist sei Ehre, den Dreien eine Preisung. Amen. |
Der Hymnus „Ave maris stella“ begleitet mich schon lange. Die schlichte Versform dieses lateinischen Texts aus dem 8. oder 9. Jahrhundert und seine prägnante und doch bildhafte Sprache finde ich einfach schön: Maria als leitender Stern des Meeres, als glückliches Himmelstor und als Wandlerin des Namens „Eva“ durch das „Ave“ des Engels sind starke Bilder für die Gottesmutter.
"Ave maris stella", Gregorianischer Hymnus
Lehrerinnen des Konservatoriums für Kirchenmusik Graz
(Miriam Ahrer, Adelheid Bruckmoser, Sabine Schöck, Elfriede Stickler)
Die im Gregorianischen Gesang überlieferte schlichte und meditative Melodie beginnt mit einem aufschwingenden Motiv und wirkt durch die dorische Tonart gleichzeitig freudig und ernst. Sie hat viele Komponisten zu Bearbeitungen inspiriert, es gibt auch einige virtuose moderne Orgelwerke über diesen Cantus firmus.
Während meines Musikstudiums habe ich noch etliche andere wunderbare Vertonungen des Texts kennengelernt: Die kunstvollen Fassungen für Chor reichen von alten Sätzen, in denen die gregorianische Melodie noch anklingt, über die stimmungsvolle Motette von Edvard Grieg bis hin zu neuen Kompositionen wie den Werken von Lajos Bardos oder Trond Kverno.
Ganz persönlich ist mir das „Ave maris stella“ aber noch näher gekommen, seit ich über die Herkunft des Beinamens „Meerstern“ für Maria gelesen habe: Der hebräische Name Mirjam für Maria setzt sich aus den Silben „mir“ für „Meer“ und „jam“ zusammen, was übersetzt entweder „bitter“ oder „Tropfen“ heißen kann. Auf den Kirchenvater Hieronymus geht die Deutung der zweiten Silbe als „Tropfen“, also „stilla“ zurück. Die Bezeichnung „stilla maris“, also „Meerestropfen“, wurde irgendwann als „stella maris“ missverstanden und wurde damit zum „Meerstern“. Dieses hoffnungsvolle Bild für Maria, die den Schiffern den richtigen Weg weist, hat sich dann weit verbreitet.
Durch diese Geschichte habe ich nebenbei viel über meinen eigenen Vornamen erfahren, und dadurch wurde der Hymnus „Ave maris stella“ noch mehr zu meinem liebsten Mariengesang.
Es freut mich besonders, dass meine Kolleginnen am Konservatorium für Kirchenmusik bereit waren, die gregorianische Melodie mit mir gemeinsam in der Kirche des Augustinums zu singen und für diesen Beitrag aufzunehmen!