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Online-Angebote werden hauptsächlich von bereits religiös Praktizierenden genutzt und es werden selten neue Zielgruppen erreicht. Diesen Befund präsentierte die deutsche Medienwissenschaftlerin Anna Neumaier bei einer hochkarätig besetzten Fachtagung zum Thema "Religionen im medialen Diskurs" am 24. Jänner im Grazer Rathaus. Bei der Enquete, die vom Afro-Asiatische Institut Graz, der Kirchlich Pädagogische Hochschule Graz sowie dem Netzwerk "ComUnitySpirit" organisiert wurde, setzten sich MedienexpertInnen mit dem Themengebiet "Religion und Medien" auseinander.
Ein Höhepunkt der Enquete war der Vortrag der deutschen Medienwissenschaflterin Anna Neumaier zu Religionen im digitalen Raum. Bei der Untersuchung von religiösen Online-Angeboten habe sich gezeigt, dass Nutzer diese "entweder als Ersatz oder als Ergänzung zur eigenen Gemeinde vor Ort" besuchen würden, so die an der Universität Bremen tätige Expertin.
Auffällig an den Nutzern von religiösen Foren und Facebook-Gruppen sei der hohe Bildungsstand, wobei die meisten Nutzer zwischen 45 und 60 Jahre alt seien. Im Blick auf die Konfession falle auf, dass Mitglieder freikirchlicher Gemeinden überproportional stark vertreten seien. Dies zeige sich auch darin, dass "Jesus.de" als größtes deutschsprachiges Religionsforum im Netz von einem freikirchlichen Verleger getragen wird.
Darüber hinaus gebe es konfessionelle Unterschiede: In katholischen Foren seinen Männer in der Überzahl, bei freikirchlichen hingegen Frauen signifikant stärker präsent, so Neumaier. Hätten katholische Nutzer eher Interesse an Fragen der christlichen Lebensführung und Spiritualität, so gebe es unter protestantischen Nutzer mehr Interesse an Diskussion und Austausch über religiöses Wissen.
Als Konsequenz der Mediennutzung könne eine "Selbstoptimierung der eigenen Religiosität" bei den Usern festgestellt werden. Durch das Dazulernen und den Austausch gebe es auch den Trend, religiöse Institutionen verstärkt in Frage zu stellen. Die Nutzer religiöser Online-Angebote "werden zu Experten" und etablieren eine Form "selbstermächtigter Religiosität", die gleichzeitig etablierte religiöse Institutionen relativiert, resümierte die Medienexpertin.
kathpress