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Aufgrund der Entwicklung im Rahmen der Corona-Epidemie und des unter anderem damit einhergehenden Veranstaltungsverbotes kann die bewährte Schwerpunktreihe des Katholischen Bildungswerkes, die heuer unter dem Thema „Zukunft VielfALT – Qualitätsvolles Leben in jedem Alter“ steht, nicht im gewohnten Format durchgeführt werden.
Da die in der Pfarre Gleisdorf geplante Startveranstaltung nicht in Präsenz stattfinden kann, wird der Vortrag von Franz Kolland in digitaler Form zur Verfügung gestellt.
In vielerlei Hinsicht sind wir in unserer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit gefordert. Was braucht es, um körperlich und seelisch gesund zu bleiben, was braucht es für ein qualitätsvolles Leben in jedem Alter?
Drei Punkte sind für Franz Kolland hier wesentlich:
Einerseits geht es um geistige Aktivitäten, wie beispielsweise die digitale Kompetenz. Auch die kognitiven Fähigkeiten lassen sich trainieren. Doch nicht nur Gedächtnistraining zu machen sei wichtig, sondern sich auch neue Erfahrungen aneignen und offen sein für Neues.
Weiters ist die körperliche Bewegung wichtig. Dabei ist zu bedenken, dass man sich nicht zuhause einsperrt, denn so wird Muskelmasse abgebaut. „Wer sich körperlich bewegt, hat mehr vom Leben.“, unterstreicht Kolland in seinen Ausführungen. Bewegung beeinflusst das subjektive Wohlbefinden, man hat eine positivere Stimmung und langfristig gesehen sinkt das Risiko an Demenz zu erkranken.
Drittens ist die soziale Teilhabe nicht zu unterschätzen. Sich mit anderen Personen auszutauschen, zu verständigen, trägt wesentlich zu einem gelingenden Leben bei.
Diese drei Punkte im Zusammenhang ergeben eine Lebensqualität im Alter. Es gilt jeden Tag darauf schauen, was habe ich körperlich gemacht. Soziale Beziehungen sind im Alter ebenso wesentlich. Wir wählen immer bewusster aus, mit wem wir es zu tun haben wollen. Ebenso sind Freundschaften wichtig und werden oft im Alter unterschätzt.
Neueste Ergebnisse zeigen, dass sich gerade im Alter noch viele radikal verändern. Man wird verträglicher, man streitet sich weniger, ist nachsichtiger und hilfsbereiter. Die Offenheit nimmt jedoch durchschnittlich eher ab. „Menschen, denen es grundsätzlich gut geht und die emotional stabil sind, fällt es leichter, sich Herausforderungen zu stellen.“, betont Kolland in seinem Vortrag. Der Mensch ist ein sich ständig Entwerfender. Entscheidend ist, dass wir nicht von einem fertigen Menschenbild ausgehen. Das Ziel von lebensentfaltenden Lernen ist die Gewinnung von zunehmender Souveränität über das eigene Leben.
Maria Riegelnegg
Steiermarkweit wären von 3. bis 27. November 45 Veranstaltungen zu diesem Thema geplant gewesen. Dank dem Regionalressort des Landes Steiermark ist es nun möglich, diese bis Ende Juni 2021 nachzuholen.
Univ.-Prof. Mag. Dr. Franz Kolland ist am Institut für Soziologie der Universität Wien und der Karl-Landsteiner-Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Kremst tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der quantitativen Soziologie und der sozialen Gerontologie mit dem Fokus auf Bildungs- und Kulturforschung im Alter, Gesundheit und Pflegeversorgung, ältere Beschäftigte und neue Technologien