Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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„Dies ist eine Einrichtung gegen die Kälte des Winters und gegen die Kälte der Herzen“: Mit diesen Worten hat Caritasdirektor Herbert Beiglböck bei einem Pressegespräch am Dienstag in Graz die Caritas-Winternotschlafstelle am neuen Standort am Eggenberger Gürtel vorgestellt, die am Donnerstag, 15. November, öffnen wird. Sozialstadtrat Kurt Hohensinner betonte: „Als soziale Stadt hat Graz die Mindestanforderung, dass niemand frieren und niemand Hunger haben soll“. Stefan Bottler-Hofer, Leiter der Winternotschlafstelle, verwies auf die Dringlichkeit der Winternothilfe: „Bei Minusgraden die Nacht im Freien zu verbringen, kann lebensbedrohlich sein“.
Die Winternotschlafstelle der Caritas ergänzt das Angebot der Caritas an Notschlafstellen während der kalten Jahreszeit und wird von 15. November bis Anfang April geöffnet sein. In den Räumen im Untergeschoss der Pfarre St. Lukas ist Platz für insgesamt 50 Männer, Frauen und Kinder. Sie erhalten dort ein kleines Abendessen, ein warmes Bett und Beratung über weitere Angebote der Nothilfe. Zudem wird ab Dezember zum zweiten Mal das Caritas Kältetelefon für Graz eingerichtet. Über die Telefonnummer 0676-88015-111 können Menschen in den Abendstunden, die den Schlafplatz eines Obdachlosen im Freien wahrnehmen, Hilfe anfordern. „Das Kältetelefon wird gänzlich über Freiwillige organisiert“, hielt Bottler-Hofer fest.
Caritasdirektor Beiglböck sieht in dem Hilfsangebot, bei dem Ehrenamtliche einen großen Beitrag leisten auch eine Möglichkeit, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken: „Wir brauchen in unserer Gesellschaft, die immer stärker auseinanderdriftet, Räume, wo Begegnung möglich ist. So kann Verständnis für Schwächere wachsen“. Das Verständnis für Minderheiten und das Hinschauen auf Schwächere seien ein wesentlicher Bestandteil unserer Demokratie: „ Dabei ist jeder einzelne gefordert, einen Beitrag zu leisten“, betonte Beiglböck.
Stadtrat Hohensinner verwies auf die gute Zusammenarbeit der Partner in der Obdachlosenhilfe: „Gemeinsam mit der Vinzigemeinschaft, der Caritas und Partnern haben wir ein dichtes soziales Netz in Graz“. Dies werde nun durch eine Datenbank ergänzt, mit deren Hilfe im Bedarfsfall schnell ermittelt werden kann, wo Plätze frei sind“.
Seinen eigenen Weg vom Zivildiener hin zu einem Aktivisten, der sich in spektakulären Aktionen für Obdachlose einsetzt, schilderte Heimo Neumaier: „Ich kam als 18-Jähriger aus einem idyllischen Umfeld zum Zivildienst in die Notschlafstelle, und war erst einmal geschockt, dass es bei uns so viele Menschen ohne Zuhause gibt. Die Begegnungen mit den Menschen haben mich dann motiviert, mich für die Betroffenen zu engagieren.“ Im September wanderte Heimo mit StudienkollegInnen vom tiefsten Punkt Österreichs in Apleton am Neusiedler See auf den Großglockner: „Es war ein Weg von ganz unten nach ganz oben, um auf die die Situation Obdachloser aufmerksam zu machen und zu Spenden aufzurufen“.