Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Schon im Pfingst-Hirtenwort haben die österreichischen Bischöfe drängende Problembereiche benannt, denen die Katholische Kirche Steiermark mit dem Institut für Familienberatung und Psychotherapie und ihren nun neun Beratungsstellen zu begegnen versucht. Die Zeit der Isolation und der körperlichen Distanz, des Zurückgeworfenseins auf die eigenen vier Wände hat uns als Gesellschaft bewusst gemacht, wie wichtig soziale, gelebte Interaktion ist. Überlastete Eltern und Kinder, Einsame in Heimen und Spitälern und verschiedene Bedrohungsbilder führen zu Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen. „Jetzt vermehrt Gespräche, Seelsorge, Beratungs- und Therapiemöglichkeiten anzubieten, ist eine pfingstliche Aufgabe, bei der uns der Heilige Geist mit der Gabe der Verbundenheit und Versöhnung zu Hilfe kommt“, sagt Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl, „als Kirche schauen wir nicht weg, wenn wir Probleme sehen, wenn Eheleute nicht mehr miteinander können, wenn Kinder überfordert sind, wenn Versöhnung, wenn das Leben nicht mehr gelingen mag“. Es sei die Aufgabe als Kirche, diesen Menschen in Not zu helfen – in der Seelsorge und in den Beratungszentren. „Deshalb sind wir sehr froh, nun in Stainach ein neues Beratungsangebot in der Obersteiermark zur Verfügung stellen zu können und wünschen allen MitarbeiterInnen und jenen, die Hilfe brauchen, Gottes Segen“, so Bischof Wilhelm.
„Mit der Eröffnung der Beratungsstelle für Ehe- und Familienberatung und Psychotherapie in Stainach-Pürgg durch die Diözese Graz Seckau wurde ein weiteres wichtiges Angebot im sozialen Bereich in unserer Gemeinde für die Menschen unserer Region geschaffen. Es freut mich, dass die Beratungsstelle für Ehe- und Familienberatung und Psychotherapie in unserem Gemeindewohnhaus am Bahnhof eine neue Heimat gefunden hat und wünsche den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern viel Erfolg bei ihrer Arbeit", sagt Roland Raninger, Bürgermeister von Stainach-Pürgg.
Anna Hollwöger, die Co-Leiterin des Ressorts Seelsorge & Gesellschaft, in das das Institut für Familienberatung und Psychotherapie strukturell eingegliedert ist, betont die zentrale Schnittstelle von „Seelsorge – Sorge um die Seele“ und den Anspruch, als Kirche die Gesellschaft mitzugestalten: "Das IFP versteht sich - auch als Teilorganisation der Katholischen Aktion - in diesem Sinne als Anlaufstelle für die Seele. Es bietet keine Patentlösungen für Schwierigkeiten aller Art oder gibt gar vor, was richtig oder falsch ist oder wo es langgeht – das IFP berät und ermöglicht persönliches Empowerment, damit Menschen ihr Leben gut und frei gestalten können. Das ist Ausdruck unseres Verständnisses von Menschenwürde – und ein wichtiger Aspekt gesellschaftspolitischen Engagements, wie wir glauben."
Das IFP setze als renommierte Beratungseinrichtung einen besonderen Akzent in diesem Dialog zwischen Kirche und Gesellschaft – zum Wohle von mehr als 15.000 Menschen in der ganzen Steiermark. Alle Angebote des IFP können kostenfrei in Anspruch genommen werden, nicht zuletzt dank nennenswerter Förderungen vom Bundesministerium für Familie und Jugend. Auch für Stainach bemühe sich die steirische Kirche um derartige Förderungen. Es sei seit Langem ein großes Anliegen, als Kirche mit diesem Hilfsangebot auch hier im Ennstal vertreten zu sein.
Astrid Polz-Watzenig, die Leiterin des Instituts für Familienberatung und Psychotherapie der Diözese Graz Seckau und Direktorin der Lehranstalt für Ehe- und Familienberatung, spricht über das Begleiten von Menschen auf der Basis des christlichen Menschenbildes bei schwierigen Entscheidungen, in persönlichen Lebenskrisen oder bei Konflikten in Partnerschaft, Familie, Ausbildung und Beruf. In acht Familienberatungsstellen konnten 2018 und 2019 dadurch etwa 15.000 Klientinnen und Klienten mit Beratung und Psychotherapie unterstützt werden. Immer wieder wurde gesagt, im Ennstal würde man so ein Angebot dringend brauchen. Sie freue sich sehr, dass es nun endlich so weit sei und man hier mit einem großartigen Team starten könne.
Am Eröffnungstag wurden Rosen verteilt, weil diese sehr schön die Ambivalenz der geleisteten Arbeit aufzeigen. Der Blick für das Schöne, das Verbindende gehe oftmals verloren, wenn man sich in den Dornen verhake. Manches Mal sei da nichts Schönes mehr aufzufinden und man begleite die Trennung. Doch oftmals gelinge es, ähnlich wie beim Anschneiden von Rosen, noch einmal neu etwas zum Blühen zu bringen und einen neuen Blick zu wagen. Hannah Arendt formulierte den Satz: „Sagen was ist, verändert die Welt.“ Und so ist es wirklich, denn sobald das Anliegen in der Beratung ausgesprochen sei, verändere sich schon etwas und es entstehen Lösungsräume. Nun auch im Ennstal.
"Ich bedanke mich beim Herrn Bürgermeister für die Ermöglichung und freu mich auf eine gute Zusammenarbeit. Danke dem Bauleiter, Herrn Fuchs, für Ihre in Corona-Zeiten nicht einfache Arbeit. Ich danke Ulrike Schachner und ihrem Mann für den großartigen Einsatz und freue mich, dass sie hier die organisatorische Verantwortung trägt. Juristisch wird Frau Mag.a Dr.in Renate Heine-Mernik beratend zur Verfügung stehen, bei Scheidungs- oder Obsorgefragen und was immer gebraucht wird, sie ist hierfür die Ansprechperson. Josef Leyrer und Doris Lang werden ebenfalls als erfahrene BeraterInnen im Einsatz sein. Frau Mag.a Veronika Rieckh unterstützt von Graz den Start, danke dafür", so Astrid Polz-Watzenig.
Und sie bedanke sich sehr bei Diözesanbischof Wilhelm und der Leitung des Ressorts Seelsorge und Gesellschaft, Erich Hohl und Anna Hollwöger. Gemeinsam sei es hier gelungen, wieder ein Stück mehr das Zukunftsbild der Katholischen Kirche Steiermark als Hoffnungsbild mit der Ausrichtung auf die Menschen an die Ränder des Lebens manifest werden zu lassen.
Am Samstag 17. Oktober 2020 soll von 10 bis 15 Uhr mit einem Tag der offenen Tür allen Interessierten die Möglichkeit geboten werden, die Beratungsstelle kennenzulernen. Schon jetzt ist die Beratungsstelle aber für alle Ratsuchenden geöffnet.
Das IFP – Institut für Familienberatung und Psychotheraphie – bietet in der Steiermark auf der Basis des christlichen Menschenbildes in 9 Beratungsstellen in der ganzen Steiermark:
Telefon: (0676) 8742 2613
E-Mail: ifp@graz-seckau.at
Bahnhofstraße 106, 8950 Stainach-Pürgg
Geöffnet mittwochs von 17 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung