Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Autor lehrt Biblische Theologie an der RW Technischen Hochschule in Aachen, er befasst sich in umfassender Weise mit dem Antisemitismus in der Zeit der jüdischen (Tanach) und der christlichen Bibel. Er geht davon aus, dass schon der Gründungsmythos der Juden vom Auszug aus Ägypten die Ägypter zu stereotypen Feinden macht. Dieses Feindbild wurde später von frommen Juden auf die Babylonier, die Perser und die Griechen übertragen. Das jüdische Volk war immer gespalten zwischen der Anpassung an fremde Kulturen und der strikten Ablehnung der fremden Lebensformen. In Alexandria kam es zu mehreren Aufständen der Griechen und der Ägypter gegen die frommen Juden. Eine neue Spaltung kam in das Judentum mit der Jesusbewegung und mit dem griechischen Christentum. Die toratreuen Juden lehnten diese neue Bewegung entschieden ab Doch die jüdischen und die griechischen Christen sahen in den toratreuen Juden ihre stereotypen Feindbilder. Alle Schriften des Neuen Testaments wenden sich gegen die altgläubigen Juden, sie sehen in ihnen die Feinde des Christos. Sie machten die Juden für den Tod Jesu verantwortlich und nannten sie “Gottesmörder”. Damit war das geistige Programm für alle späteren Judenverfolgungen bis zum Holocaust gelegt. In den christlichen Kirchen werden diese judenfeindlichen Texte bis heute in der Liturgie gelesen und als “Wort Gottes” verkündigt. Hier ergibt sich für alle Kirchen die moralische Verantwortung, diese Texte nicht mehr vorzutragen. Doch bis dahin dürfte es noch ein weiter Weg sein. Das Buch enthält hohe geistige und auch politische Aktualität, die Lektüre kann dringlich empfohlen werden.
ZIELGRUPPE: Theologen, Philosophen, Religionslehrer, Seelsorger, Erzieher, Journalisten, Ethiklehrer, engagierte Laienchristen.
Prof. Anton Grabner-Haider