Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Hierarchie
Hierarchie ist in unserer Zeit kein beliebtes Wort. Es schmeckt nach Herrschaft und Unterordnung. Das griechische Wort „Hierarchia“ (?εραρχ?α) kann „heilige Herrschaft“, aber auch „heiliger Ursprung“ bedeuten. In der Kirche und ihrer Ämterordnung sollte es weniger ums Herrschen gehen, als um das, was in Jesus Christus seinen Ursprung hat.
Heiliger Ursprung
„Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er erwählt hatte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, die er bei sich haben und die er dann aussenden wollte…“ (Mk 3,13-14) Das geistliche Amt in der Kirche hat seinen Ursprung im Dienst dieser „Zwölf“, die Jesus Christus selbst "eingesetzt" hat. Andere Stellen der Bibel bezeugen, dass die Apostel bewährte Christen durch Gebet und Handauflegung mit besonderen Aufgaben der Leitung und der Sorge für die Gemeinschaft betraut haben (vgl. Apostelgeschichte 6,6 u. 14,23; 1 Timotheus 4,14 u. 5,22; 2 Timotheus 1,6). Auch die Amtsbezeichnungen „Bischof“, „Presbyter“ (Priester) und „Diakon“ finden sich bereits im Neuen Testament. Sehr früh entwickelt sich daraus das dreistufige geistliche Amt mit geordneter Aufgabenverteilung.
Dienst im Geist Christi
Durch das Sakrament der Weihe werden auch heute Diakone, Priester und Bischöfe "ordiniert" und erhalten die jeweils für ihren Dienst nötigen geistlichen "Vollmachten". Die Weihe signalisiert, dass das, was durch diese Dienste für die Gemeinde geschieht, im Wesentlichen nicht Menschenwerk ist, sondern von Christus kommt. Daher sollen diese Dienste auch im Geist Christi vollzogen werden: "Wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Knecht aller sein. Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen..." (Markus 10,43-45) „Ihr sagt zu mir Meister und Herr und ihr nennt mich mit Recht so; denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen.“ (Johannes 13,13-14)
Miteinander
Bischöfe, Priester und Diakone sollen für die anderen Getauften da sein, deren Charismen und Fähigkeiten achten und fördern und mit ihnen im Geist Jesu zusammenwirken: „Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ (1 Petrus 4,10) Denn: „Die Laien sind schlicht die riesige Mehrheit des Gottesvolkes. In ihrem Dienst steht eine Minderheit: die geweihten Amtsträger.“ (Papst Franziskus, Evangelii Gaudium 102)
Die Feier des Weihesakramentes
Das Weihesakrament wird immer von einem Bischof gespendet. Er legt dem Weihekandidaten die Hände auf das Haupt und spricht das Weihegebet. In diesem Gebet erbittet der Bischof für den Kandidaten den Heiligen Geist.
Karl Veitschegger
Aus: Katechismus-Kompendium (Vatikan 2005)
326. Welche Wirkung hat die Bischofsweihe?
Die Bischofsweihe überträgt die Fülle des Weihesakramentes, macht den Bischof zum rechtmäßigen Nachfolger der Apostel, gliedert ihn in das Bischofskollegium ein, wo er mit dem Papst und den anderen Bischöfen die Sorge für alle Kirchen teilt, und verleiht ihm die Ämter des Lehrens, der Heiligung und des Leitens.
328. Welche Wirkung hat die Priesterweihe?
[Sie] prägt dem Priester ein unauslöschliches geistliches Siegel ein, macht ihn Christus, dem Priester, gleichförmig und befähigt ihn, im Namen Christi, des Hauptes, zu handeln. Als Mitarbeiter des bischöflichen Standes ist er geweiht, um das Evangelium zu predigen, um den Gottesdienst zu feiern, vor allem die Eucharistie, aus der sein Dienst Kraft schöpft, und um der Hirt der Gläubigen zu sein.
330. Welche Wirkung hat die Diakonatsweihe?
Der Diakon wird Christus, dem Diener aller, gleichgestaltet. Er wird zum Dienst in der Kirche geweiht, den er unter der Autorität seines Bischofs ausübt. Er verrichtet Aufgaben im Dienst am Wort, in Liturgie, Seelsorge und Caritas.
Aus der Feier "Die Weihe der Priester"
Der Bischof breitet seine Hände aus, während die Weihekandidaten vor ihm knien, und spricht das Weihegebet:
Wir preisen dich, Herr, heiliger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, und rufen deinen Namen an: Steh uns bei, du Ursprung aller menschlichen Würde, du Quell aller Gnaden. Alles, was du geschaffen hast, gedeiht allein durch dich und bleibt durch dein Wirken erhalten.
Um dir ein priesterliches Volk zu bereiten, erwählst du in der Kraft des Heiligen Geistes Diener deines Sohnes Jesus Christus und ordnest ihren Dienst in den geistlichen Ämtern. Im Alten Bund schon hast du Ämter und Dienste in heiligen Zeichen entfaltet: Mose und Aaron hast du bestellt, dein Volk zu leiten und zu heiligen. Zu ihrer Hilfe beim gemeinsamen Werk hast du Männer eines weiteren Dienstes und Amtes berufen. Auf dem Zug durch die Wüste hast du den siebzig Ältesten vom Geist des Mose mitgeteilt, so daß er dein Volk mit ihrer Hilfe leichter zu führen vermochte. Den Söhnen Aarons hast du Anteil gegeben am hohen Amt ihres Vaters, damit die Zahl der Priester des Alten Bundes genügte für die Opfer im heiligen Zelt, die nur Schatten und Vorausbild waren des kommenden Heiles.
In der Fülle der Zeit hast du, heiliger Vater, deinen Sohn in die Welt gesandt, Jesus, deinen Apostel und Hohenpriester, zu dem wir uns alle bekennen. Er hat sich dir dargebracht im Heiligen Geist als makelloses Opfer. Seine Apostel hat er durch die Wahrheit geheiligt und ihnen Anteil geschenkt an seiner eigenen Sendung. Ihnen hast du Gefährten zugesellt, die auf dem ganzen Erdkreis das Werk deines Heiles verkünden und vollziehen. So bitten wir dich, Herr, unser Gott, schenke auch uns Bischöfen solche Gefährten und Helfer, deren wir bedürfen in unserem apostolischen und priesterlichen Dienste.
Allmächtiger Vater, wir bitten dich, gib diesen deinen Dienern die Würde des Preistertums. Erneuere in ihnen den Geist der Heiligkeit. Das Amt, das sei aus deiner Hand, o Gott, empfangen, die Teilhabe am Priesterdienst, sei ihr Anteil für immer. So sei ihr Leben für alle Vorbild und Richtschnur. Uns Bischöfen seien sie zuverlässige Helfer. In der Gnade des Heiligen Geistes bringe das Wort der Frohen Botschaft duch ihre Verkündigung reiche Frucht in den Herzen der Menschen, und es gelange bis an die Enden der Erde. Mit uns seien sie treue Verwalter deiner heiligen Mysterien: So wird dein Volk durch das Bad der Wiedergeburt erneuert, so wird es genährt an deinem Altar; so werden die Sünder versöhnt, so werden die Kranken gesalbt zu ihrer Heilung. Mit uns Bischöfen vereint, erflehen diese Priester, Herr dein Erbarmen für die ihnen anvertrauten Gemeinden und für alle Menschen auf Erden. So werden die vielen Völker in Christus vereint; sie wachsen zusammen zu einem einzigen Volk und werden vollendet in deinem ewigen Reiche.
Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn und Gott, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.
Alle: Amen.
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