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Der Orgeltreff Hollenegg hat sich unter der Leitung von Peter Koch zum Ziel gesetzt, unterschiedliche Anforderungen an das Spiel von Orgeln hervorgerufen durch verschiedene Baustile kennen zu lernen. Der Besuch war der besonders schönen Rieger-Orgel der Stiftskirche Admont und dem barocken Orgeljuwel der Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns gewidmet. Robert Fuchs schätzte als Wiener Hoforganist und als Hauptorganist der Piaristenkirche in Wien die Orgel der Wallfahrtskirche sehr und bespielte sie bei seinen Aufenthalten zur Sommerfrische gerne.
Dietmar Haas erklärte den Teilnehmerinnen des Orgeltreffs die klanglichen Vorzüge der Orgel für die italienische Barockliteratur, die nur einen eingeschränkten Gebrauch des Pedals erfordert. Dass auf diesem zweimanualigen Instrument ausgewählte Werke des deutschen und französischen Hochbarock möglich sind, konnten Rut Scheer und Hans Eckart Maurer mit Bachs Orgelbearbeitungen von Vivaldis Violinkonzerten und dem „Noël provençale“ von Michel Corette unter Beweis stellen. Der Einsatz dieses speziellen Instruments für den Volksgesang wurde von Klaus Masser vorgestellt. Mit einem „ Vieux Noel“ von Cesar Franck und einem Präludium von Robert Führer kamen weiche Registerkombination und das strahlende Pleno des Instruments durch Ursula Handler und Peter Koch zum Einsatz.
Ob der von Robert Fuchs geliebte Ton „As“ der Glocke der Stiftskirche Eingang in sein Variationswerk für Orgel gefunden hat, wurde anfangs von Dietmar Haas anhand der Raumakustik und den vielfältigen Klangmöglichkeiten der Rieger-Orgel erprobt. Die Begeisterung und die besondere Beziehung zu „seinem“ Instrument konnten die TeilnehmerInnen beim Vortrag der Choralvorspiele „O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen“ und „Nun danket alle Gott“ des Fuchs-Schülers Franz Schmidt durch den Stiftsorganisten Thomas Zala erfahren. Die unterschiedlichen klanglichen Ausrichtungen der Orgelwerke stellte Ursula Handler mit einem „ Verset-C-Dur“ von Franjo Dugan für unterschiedliche Klangfarben auf verschiedenen Werken vor. Wie attraktiv Bachs Unterrichtsliteratur auf einem schönen Instrument klingen kann, konnte Klaus Masser mit Bachs kleinem Präludium in g-Moll zeigen. Johann Gottfried Walthers Choralvorspiel über „Lobet den Herren“, gespielt von Hans Eckart Maurer, erwies sich als eine besonders gutes Beispiel, die hohe Qualität der Zungenstimmen der Firma Rieger zum Einsatz zu bringen. Mit Bachs Adagio aus der Orgelsonate in a-Moll hatte Rut Scheer als Absolventin des musischen Zweiges des Stiftgymnasiums erstmals die Gelegenheit, ein besonders attraktives Stück der Orgelliteratur auf der Orgel zu spielen, die sie während ihrer Zeit als Gymnasiastin immer wieder hörte. Wie gut ein Bühnen-Song auf einer „großen Kirchenorgel“ klingen kann, wurde bei A.-L. Webbers „I don’t know how to love him“ aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ von Peter Koch in einem Arrangement von Dietmar Haas den begeisterten TeilnehmerInnen zu Gehör gebracht.
Die Anpassung des Tempos an die Akustik großer Kathedralen stellte Dietmar Haas zum Abschluss an zwei Beispielen französischer Orgelmusik vor. Als Beispiel für „Klangvielfalt mit hohem Tempo“ trotz fixer Registration diente N. Clerambaults „Dialogue sur la Trompette et le Cornet“ mit unterschiedlichen Kombinationen von Hand- und Manualwechsel. Das sensible Thema der Tempowahl bei hoher Virtuosität zu Entfaltung von „Klangpracht im Raum“ war am Beispiel der virtuosen Toccata in h-Moll von Eugène Gigout zu hören.
Ein besonderer Dank gilt dem Abt des Stiftes der Benediktinerabtei Admont, Abt Mag. Gerhard Hafner O.S.B., und dem Prior des Stiftes , Pater MMag. Dr. Maximilian Schiefermüller O.S.B. für die freundliche Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung des Studientages.
Orgeltreff Hollenegg