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Den ganzen Herbst über wird dann die Intonation erfolgen. Warum musste ein Instrument aus dem Jahr 1978 überhaupt reorganisiert werden? Nun schon im Laufe der Planung in den 1970er zeigte sich, dass es nicht einfach für den Orgelbauer werden würde die teilweise einander widerstrebenden Interessen von Denkmalschutz, Architekt und Musikern zu einem überzeugenden Ganzen zusammenzuführen. Das Ergebnis war denn auch ein Instrument, dass zwar in der Papierform sehr groß und vielseitig erschien, in der Praxis aber von Anfang an nicht überzeugen konnte. So mussten z. B. schon wenige Monate nach der Einweihung der Orgel wesentliche Teile des Principalchores durch neue Pfeifen ersetzt werden.
Im Zuge der Planungen zur laufenden Renovierung des Grazer Domes stellte sich nun die Frage, was an der Orgel zu tun sei und wie mit einem Instrument mit dieser Vorgeschichte umgegangen werden sollte. Letztendlich entschied man sich für eine Reorganisation, d.h. weitreichende technische Neukonzeption der Orgel. Ursache für die Unzulänglichkeiten der Orgel von 1978 war kurz zusammengefasst die Tatsache, dass zu viel auf zu engem Raum untergebracht werden musste. Da das Gehäuse von 1978, es beinhaltet noch einige barocke Originalteile, erhalten werden sollte, war eine signifikante Reduktion der Registeranzahl im Gehäuse unvermeidlich. In den Grundzügen erhalten bleiben sollte das Klangkonzept, das schon in den 1970er Jahren als eine Synthese von (neo)barocken und symphonischen Elementen gedacht war. Anstatt bisher 73 Register wird die reorganisierte Orgel 62 Register erhalten, wovon aber nur 57 klingende (zuzüglich einer Transmission) im Hauptgehäuse untergebracht werden sein. Das Hauptgehäuse selbst wird bis zur Westwand nach hinten verlängert, ein neues Schwellwerk als Oberwerk darf, anknüpfend an die Cavaille-Coll und andere, über das bestehende Gehäuse hinausragen. Dadurch konnte etwas zusätzlicher Platz geschaffen werden. Die tiefe Oktave des Untersatz 32‘ wird außerhalb des Gehäuses in den beiden Seitenschiffen Aufstellung finden, die Trompeteria von 1998 wandert auf den oberen Balkon an der Nordseite des Altarraumes. Weitere Details zur Orgel im Grazer Dom werden nach der Fertigstellung der Orgel im übernächsten Heft zu lesen sein.
Text: Christian Iwan