Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Eine ganz eigenartige Geschäftigkeit macht sich schon seit einigen Wochen in unseren Gassen und Ortschaften breit. "Da kommt etwas Wichtiges auf uns zu", spürt man förmlich. Und damit ist für die meisten nicht Dein heutiger Festtag, Adam, im Blick. So vermute ich jedenfalls. Aber in Dir und durch Dich als Diakon wird mitten hinein in diese Welt ab heute angreifbar: "Der Menschensohn kommt!" - Wir wissen als Christen: Er kommt nicht als der große und mächtige Herrscher, nach dem sich damals schon Leute sehnten. Sondern er kommt als einer, der dient. Er kommt als einer, der für die Menschen da ist - mit ihren Nöten, mit ihren Freuden, Hoffnungen, Sorgen und Ängsten. Die Evangelien, die uns überliefert sind, sind voll von solchen Erzählungen.
Ich bitte Dich also, diese Art, mit der der Menschensohn damals angekommen ist, auch im Heute unserer Welt deutlich zu machen, weil Du für Ihn, für Jesus, ein sichtbares und angreifbares Zeichen bist. Das entspricht ja auch dem Weg, dem Du Dich als Franziskaner verschrieben hast mit Deiner Profess vor geraumer Zeit. Indem Du Dich also immer mehr in Deine Berufung als Franziskaner vertiefst, bist Du auf dem besten Weg, Deiner Berufung als Diakon zu entsprechen. Als ein Mensch, der anderen Menschen eine Stütze ist.
Da herrscht Unfrieden - in Familien, Gemeinschaften und auch in der großen, weiten Welt. Rufe also in Deiner Verkündigung den Friedensstifter schlechthin in Erinnerung, der nicht lautstark aufgetreten ist, sondern in und mit Liebe die Welt verändert hat. - Da leben immer mehr Menschen auch ohne Gott eigentlich ganz gut: Lebe aus dem Gebet, stellvertretend als Mann der Kirche auch für sie, dass diese Menschen ohne Gott nicht Gefahr laufen, sich selbst zu überhöhen und als "Götter" sich über andere zu stellen. - Da sind viele trotz des immer noch guten Wohlstands, in dem wir leben, am Rand, arm in vielerlei Hinsicht: Lass Dich ein auf die Menschen in ihrem Suchen und komm ihnen durch einen Dienst, der für sie der beste ist, entgegen. - Da hungern und dürsten Menschen nach authentischem Leben, nach Sinn und wollen sich einer tragfähigen Grundlage des eigenen Daseins vergewissern: Stärke sie mit dem Brot und dem Wein des Lebens, stärke sie mit Christus, der uns Zukunft eröffnet und der mit uns auf dem Weg unterwegs ist, den wir als Pilger und Pilgerinnen der Hoffnung gehen.
Du lebst mitten im Volk Gottes als Franziskaner, als Diakon, als Freund, als Bruder: Lass Dich nicht verschrecken im Dienen, auch wenn es da und dort in unserer Gesellschaft lächerlich gemacht werden sollte. "Gute Menschen" braucht es alle Tage - und heute mehr denn je! Denn die Liebe, von der wir wissen, dass sie Gott ist, hat unsere Welt nötig. Wir alle - nicht nur jene, die geweiht sind - sind aufgerufen, in unserer Welt Seine Melodie in uns aufzunehmen. Lass Dich also auch ein auf das Miteinander unter euch Brüdern im Orden, damit der Blick und damit auch der rechte Weg des Lebens aus dem Evangelium auf Dauer Dir immer vor Augen bleibt - in all den verschiedensten Herausforderungen, die sich Dir stellen werden.
Für Deinen Dienst und daher Deinen besonderen Weg der Nachfolge wünsche ich Dir von Herzen den Segen Gottes, viel Geist und alles Gute!