Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Wir sagen es so leicht hin: Auf dem Bekenntnis des Petrus, dass Jesus Christus der Sohn des lebendigen Gottes ist, ruht unser Glaube und damit auch das Leben vieler, zumal in dieser Gegend. Vor 1000 Jahren wurde dieser Ort selbstständig und ist seitdem geprägt von vielen, die sich in der Nachfolge Jesu Christi wissen. Am auferstandenen Christus und seiner Botschaft haben sie sich aufgerichtet. Ich möchte Sie heute ermuntern, sich ebenso am Glauben an Jesus Christus zu stärken und sich darin zu vertiefen. - Wie das geht? [Nebenbei sei gesagt: Gerade angesichts des Petrus, der im Evangelium immer wieder als einer geschildert wird, der mit sich haderte, sollte uns das Vertiefen im Glauben leicht fallen, ohne gleich überfordert zu sein.] Wie also geht das Vertiefen im Glauben? Einige kurze Bemerkungen:
Nehmen wir Gottes Melodie in uns auf! - Was die Überschrift des 1. Kapitels unseres Zukunftsbildes zum Ausdruck bringt, ist die vornehmste Aufgabe aller Christen - und geht allzu leicht unter. Die Geschichte der Christenheit bedenkend und auch das Leben der Getauften heute lässt da und dort einen schalen Beigeschmack aufkommen. Weil eher andere Melodien den Raum durchdringen wie Konsum, Selbstoptimierung oder das unendliche Unterhaltungsangebot. Lassen wir uns also wieder mehr auf die Botschaft des Evangeliums ein und leben und lesen wir das Wort Gottes!
Gott kommt uns im Heute entgegen. So lautet die Überschrift üder unser Zukunftsbild, das wir zum 800. Geburtstag unserer Diözese im Jahr 2018 herausgegeben haben - im Vergleich zu Ihnen hier ist das fast jugendlich. Nehme wir diese Worte zum Anlass, IHN, Gott, in den Menschen neben uns zu entdecken, in den Ereignissen, die unseren Alltag ausmachen, in den "Zeichen der Zeit", die uns als Gemeinschaft vor Ort wie auch im Großen der Welt auffordern, all das nicht bloß als Zufall oder eben Schicksal zu sehen. Blicken wir mit Seinen, mit Gottes Augen auf die Welt und auf die Schöpfung! Und leben wir daher jene Liebe zu allen, die uns als Menschen auszeichnet und uns alle als Gottes Kinder offenbart. Treten wir allen in der Art und Weise entgegen, wie es der Würde entspricht, die Gott allen Menschen geschenkt hat.
Schauen wir auf die Menschen und ihr Leben! Da hat sich in den letzten Jahrzehnten viel getan. In der Demographie wird deutlich, dass unsere Gesellschaft altert und der Schutz des Lebens vom Beginn bis zu seinem natürlichen Ende alles andere als gesichert ist. Da leben viele - nicht erst durch so manche Schicksalsschläge oder ungeheuerliche Taten mit Toten wie zuletzt in Graz - mit Ängsten, auch weil sich das Klima wandelt, weil die Wirtschaft strauchelt und weil es an Arbeit fehlt, die uns teilhaben lässt am schöpferischen Wirken Gottes. Da gibt es große und kleine Krisen, Kriege und Terror, die so manche sorgen. Vieles könnte, sollte und müsste hier benannt werden. Für alle mit Sorgen gilt: Das Evangelium des Lebens, die Frohe Botschaft der Nähe Gottes bis ans Ende der Zeiten ist uns sicher – speziell durch uns Christen, durch unsere Worte und unsere Taten.
Und schließlich - auch wenn noch vieles zu sagen wäre: Nehmen wir die verschiedenen Begabungen ernst, mit denen wir speziell durch Taufe und Firmung ausgestattet sind, um das Miteinander in der Kirche zu gestalten. In den letzten Jahrhunderten wurde das Christsein und damit der Weg zur Heiligkeit enggeführt auf jene, die einen geweihten Dienst ausüben. Woran denken Sie, wenn Sie das Wort "Kirche" hören? Das Thema "Berufung" war auf die geistliche Berufung reduziert. In Wirklichkeit jedoch sind wir alle aufgerufen, Jesus zu folgen. Lernen wir daher neu die Ursprünglichkeit unseres Christseins kennen, die Nachfolge Jesu im Sinne von Petrus, den Aposteln, den Frauen rund um den Auferstandenen. Jede und jeder ist mit dem, was Gott ihm geschenkt hat, berufen, Kirche mitzugestalten und damit die Gegend, in die man gestellt ist, zu prägen. Manche von uns sind dazu speziell beauftragt, etwa durch die Sendung in ein Amt; als Laie, Diakon oder Priester. Doch alle zusammen sind wir Kirche, sind wir Jünger Jesu, haben wir Verantwortung für das Ganze hier vor Ort, in der Pfarre, im Seelsorgeraum, in der Diözese, jede und jeder nach den eigenen Möglichkeiten.
Wenn wir ein solches Zeugnis hier in dieser Gegend leben, dann bin ich mir sicher, dass der Sauerteig, der wir als Christen für die Welt sind, aufgehen wird. Dazu gehört, dass wir mit unserem Leben das Bekenntnis des Petrus zum Ausdruck bringen: "Du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes." Ich bin überzeugt: Diesen Zuspruch, diese frohe Botschaft braucht unsere Welt. Christus, der Sohn Gottes, ist unter uns und für uns da bis zum Ende der Welt.