Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Da kniet sich also Jesus vor seinen Jüngern nieder. Der, der sie alle gerufen hat, ihm zu folgen, macht mit dieser Geste deutlich, worum es geht für all jene, die Verantwortung tragen für andere.
In der Kirche bedeutet dies jene Umkehr, die Papst Franziskus allen immer wieder in Erinnerung ruft, die als Laien oder Geweihte ein Amt in der Kirche ausüben: “Ihr seid nicht Herren, sondern Diener!” Deutlich wird das im großen Projekt der Synode, die bis 2028 in den weltweiten Diözesen umgesetzt werden soll mit dem Ziel einer wertschätzenden Begegnung aller Menschen auf Augenhöhe. Es geht um diese innere Umkehr, diese Verhaltensänderung, die im Miteinander der Gesellschaft und der Kirche notwendig, wichtig und richtig ist. Es gilt, gemeinsam mit den Menschen auf dem Weg des Glaubens voranzuschreiten; aufeinander hörend, einander respektierend. Unsere erste Diözesankonferenz ist ein Schritt in diese Richtung. Die Überlegungen aus der Diözesankonferenz sollen in den kommenden Jahren in unseren kirchlichen Alltag Einzug halten – als Fortsetzung des Weges, den wir mit unserem Zukunftsbild 2018 begonnen haben. Es geht darum, Seine, Gottes Melodie in uns aufzunehmen. Es geht darum, vom Leben der Menschen auszugehen und für diese Zeugnis zu geben für Jesus, dem wir folgen wollen. Ich weiß, ich selbst und viele andere müssen sich stets aufs Neue unter die Vorgaben des Evangeliums stellen. Denn das Evangelium ist und bleibt die Richtschnur auf unserem je eigenen Weg der Nachfolge. Zugleich ist mir bewusst, welch großer Segen uns gegeben ist durch unsere Kirche, die sich den Menschen in ihren Freuden und Leiden, ihren Hoffnungen und Sorgen zuwendet. Noch einmal, wir sind nicht vollkommen, keineswegs, aber wir wissen uns immer neu dazu herausgerufen, jene dienende Haltung einzunehmen, die uns zuvor im Evangelium des Johannes geschildert wurde. Dazu gehört, dass wir uns all das Unvollkommene und Belastende an uns eingestehen und dafür um Vergebung bitten.
Das, was uns heute als Moment der Umkehr hin zum Evangelium angeboten wird, ist eine Lebensform, die für viele gesellschaftliche Bereiche Geltung hat. Die “runden Tische” der Synode, an denen Vertreterinnen und Vertreter der Kontinente, Völker und Mentalitäten mit längerer oder kürzerer kirchlicher Geschichte gesessen sind, sind Vorbild für einen dienenden Stil, Verantwortung zu tragen. Wie schnell doch Verantwortungsträgerinnen und -träger versucht sind, den Dienst, der ihnen übertragen wurde, als etwas anderes zu leben und mit Macht auszufüllen. Dann rückt das Eigene, das mir wichtig erscheint, in den Vordergrund - unter dem Vorwand, jene Verantwortung wahrzunehmen, zu der ich herausgerufen wurde. Das aufeinander Hören gerät - leider - oft in Vergessenheit. Und damit auch, dass jemand anderer eine gute Idee und Lösung beitragen könnte, wenn er gehört würde. Und schnell werden Wege beschritten, die andere sind, als das Miteinander fördernde. Der Lebensstil Jesu ist hingegen ein gutes Maß auch für alle, die in einer Verantwortung für die Gesellschaft stehen. Denn Jesus kniet sich sogar vor dem nieder, der sich dann Minuten später aufmacht, um ihn zu verraten.
Sein, Jesu Lebensstil ist unser Vorbild. Seinem Lebensstil folgend werden wir zu "Pilgern der Hoffnung", die die Welt so nötig hat. Seinem Lebensstil folgend machen wir die Welt Schritt für Schritt besser.