Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Das Evangelium, eigentlich die Heilige Schrift, ist und bleibt beständige Herausforderung. Damit ist aber auch verbunden: wir laufen Gefahr, da und dort die schwierigen Stellen aus der Bibel zumindest innerlich "zu streichen", weil die alles andere als "passend" für unser Leben und zumal unser aufgeklärtes Dasein im 2 Jahrhundert als Menschen auf der nördlichen Hemisphäre dieses unseres Planeten wären.
"Wer hat denn schon Feinde von uns?" höre ich da den einen oder die andere von uns fragen. Oder: "Muss das denn wirklich sein, die die uns verfluchen, zu segnen? - Wie soll das gehen?" Und ehe wir es uns versehen, sind wir "weg" vom Anspruch der Botschaft, die uns der Auferstandene heute mitgibt. -
Wenn wir ehrlich in die verschiedenen Auseinandersetzungen in der realen und virtuellen Welt blicken: Da ist schon so manches derzeit los, was deutlich macht, dass die Wahrnehmung, mit der wir uns hinwegschwindeln, dann doch wieder nicht ganz stimmt ... - begonnen beim nunmehr schon 3 Jahre andauernden Krieg vor unserer Haustür in der Ukraine, über die zahlreichen anderen Kriegsschauplätze in der Welt, über Terror und Attentate, Vertreibung und Flucht bis hin zu verbalen Auseinandersetzungen, die die Achtung der Würde anderer vermissen lassen ....
Gestehen wir es uns ein: Da gibt es viele Herausforderungen, denen wir uns gegenüber wissen - und die uns persönlich da und dort aufschreien lassen, im Kleinen wie im Großen. Da gibt es schon Worte und Taten, die nach "Segen" förmlich schreien und den Ruf nach Vergebung mit sich bringen. Und das nicht nur als etwas, was ich von den anderen verlangen könnte, sondern als einen Schritt, den ich persönlich auf andere zu zu machen mich herausgefordert weiß. Und plötzlich bekommt das Wort Gottes tatsächlich bei mir in meinem Alltag und Dasein Hand und Fuß. - Oder denken wir nur an so manches Unversöhnte, das sich oft zwischen Freunden und - ehemaligen - Ehepartnern auftut; denken wir an so manches, das förmlich nach Heilung schreit, das sich schon in unser Sein hineingefressen hat in den letzten Jahren, wo letztlich nur das Wagnis hoffen lässt, das im Schritt aus dem Loch besteht, in dem man sich befindet und aus dem heraus fleißig mit Worten oder anderem gehadert wird. - Dort, wo dies möglich ist, wird Leben und Zukunft eröffnet, und nicht dort, wo ich als "beleidigte Leberwurst" vor mich dahin darbe und Schuldige benenne oder die Welt als völlig ungerecht ansehe ...
Ja: Hoffnung kann uns als jenen, die sich ihr entsprechend in diesem Heiligen Jahr als Pilgernde verstehen, nur dann Zukunft eröffnen, wenn wir mit der Wirklichkeit bis in die letzten Fasern unseres Daseins ernstmachen, dass wir eben als Getaufte wirklich Kinder desselben himmlischen Vaters sind und daher berufen, IHN durch unser Sein in der Welt angreifbar zu machen. Wir sind eben Bild des Auferstandenen - und daher beständig dazu gerufen, Liebe und Barmherzigkeit zu leben. Weil ER es auch ist.