Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Vor 40 Jahren, am 1. Adventssonntag 1976 wurde diese Kirche von Bischof Johannes feierlich geweiht. Wir können dankbar rückwärts schauen: Aufgrund der Stadtentwicklung stellte man sich damals die Frage, wie denn wir als Katholi-ken in der Nachfolge Christi hier in dieser Gegend deutlich machen, worum es uns und im Leben geht. Immer schon sind Kirchengebäude "Stein gewordene" Zeichen dafür, dass Glaube, Hoffnung und Liebe inmitten der Menschheit gelebt werden [wollen] – auch und gerade in einer dicht bebauten und von Menschen unterschiedlicher Kulturen geprägten Ge-gend. Christen sagen mit diesen sichtbaren Zeichen: Die Botschaft unseres Herrn und Meisters ist eine, die Gesellschaft zu prägen imstande ist. Wir machen nämlich rund um die Welt die Erfahrung, und diese durfte ich in den vergangenen Wochen am eigenen Leib erfahren, als ich im Fernen Osten und vorher in einigen Ländern unseres Kontinents unterwegs war: "Viele Nationen machen sich auf den Weg. Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen." Gott sei Dank gibt es Christen hier im Süden der Stadt. Gott sei Dank machen Sie durch Ihre Art Nachfolge zu leben, treu deutlich: die Welt hier wäre um eini-ges ärmer, wenn es uns nicht gäbe, denn wir wollen bezeugen: Christus ist in dieser Welt längst schon angekommen. Das ist Advent - so zu leben.
Wir blicken am heutigen Tag aber auch mutig vorwärts. Denn: Wir leben im Advent. Nicht nur jahreszeitlich. Es ist ein Wesensmerkmal von uns Christen, adventlich zu sein. Christus ist im Kommen! Wir merken es gerade angesichts der vie-len Herausforderungen, denen sich unsere Heimat zu stellen hat, wie notwendig Orientierung ist. Ausrichtung also an dem, der als der Ewige immer neu unsere Schritte auf richtige Wege lenken kann. Daher: "Habt Mut! Schaut immer wie-der aus nach dem, der kommen wird, nach dem Herrn der Ewigkeit, nach dem, der uns in Seinem Wort entgegentritt und uns einlädt, täglich neu [!] uns auszurichten." Auch wenn es vielleicht ganz anders als vor 40 Jahren hier ist: die Botschaft des Evangeliums, die Botschaft davon, dass Gott im Kommen ist, braucht unsere Welt dringend wie Brot. Natürlich: Auch wenn dem so ist, heißt das noch lange nicht - und die Erfahrung dürften Sie hier genauso wie viele andere in unserem Land machen - dass eine große Mehrheit das von Anfang an unterstützt und dem entsprechend lebt. In verschiedenen Ländern der Erde, in denen Christen alles andere als die Mehrheit sind, habe ich erfahren können, dass diese mit Selbstverständlichkeit darangehen, mit dem, was sie persönlich leben lässt, ihre Welt zu gestalten. Da wird nicht zuerst nach Mehrheiten gesucht - die hätten diese ohnedies nicht, sondern wird aus einem gesunden Selbstbewusstsein heraus, gemeinsam aus der Botschaft des Evangeliums gelebt. Und das kann dann sogar, wie etwa im kommunistisch regierten Vietnam dazu führen, dass 5% Christen bescheinigt wird, wesentlich an der positiven Entwicklung der Gesellschaft bei-zutragen. Denn: wirklich gelebte und geglaubte Hoffnung steckt an. - Ich ergänze: zu diesem Mut gehört ein Stück weit Gottvertrauen, denn: der Heilige Geist ist Leben, je neues Leben und nicht Bewahrer von Traditionen, auch wenn diese einem noch so lieb geworden sein mögen.
Gläubig aufwärts und damit auf die Welt zu blicken ist uns als Christen immer mitgegeben und aufgetragen. Das ist alles andere als Weltabgewandtheit. Das ist Hand und Fuß gewordene Botschaft der Bibel: Im Licht des Herrn zu gehen bedeu-tet eben heute und hier "Schwerter zu Pflugscharen" umzuschmieden und daher alles Mögliche daran zu setzen, mitei-nander unter den Völkern in Frieden zu leben. Gott ist mit uns. Auch das ist Advent und wird etwa durch die Feier der Sakramente der Kirche deutlich. Gott ist ja nicht nur einer in der Ferne, sondern er ist uns in Jesus Christus nahegekom-men. Ja: "Nutzen wir diese Kirche!" - als Erinnerung daran, dass wir als Christen uns berufen wissen [dürfen], der Welt jenes Angesicht zu geben, durch das deutlich wird, dass sie von Gott her und auf ihn hin heute und hier lebt.
Danke Ihnen allen dafür, dass Sie dieses dreifache Zeugnis leben. Danke noch mehr dafür, dass Sie nicht müde werden, in die Zukunft hineinzugehen mit offenem Fragen nach dem, was jetzt notwendig ist, und damit sie aus dem Leben mit den Menschen hier jenes Evangelium neu entdecken, das uns zu verkündigen aufgegeben ist.