sich an IHM orientieren

1. Wir stehen in den Tagen der unmittelbaren Vorbereitung auf das Fest der Geburt unseres Herrn. Die Umstände, in denen wir heuer diese Monate und Wochen verbringen, sind herausfordernd und einzigartig. Auch von außen, weil auferlegt - ob es uns passt oder nicht. Durch die jüngsten Einschränkungen wird die Essenz von Weihnachten fast unwillkürlich allen vor Augen geführt. Es geht darum, auf Christus zu schauen. Es geht darum, IHM in unserem eigenen Leben mehr und mehr Platz einzuräumen.

2. Die Schrifttexte dieser Tage machen es augenscheinlich, wie sich alles in der Welt auf den kommenden Heilsbringer hin orientiert. Alles - auch die Sprache, wie es im heutigen Evangelium deutlich wird - ist der Orientierung auf Jesus hin unterzuordnen. Dieses geistliche Moment in der Zeit des Advents ist meines Erachtens auch ein Aspekt im Dienst eines Domherren. Es geht darum, deutlich zu machen, dass wir dann zur Fülle unseres Daseins gelangen, wenn wir uns mit allem, was uns ausmacht, bei IHM anhalten, IHN suchen und IHM Raum geben in unserem persönlichen Leben.

3. Lieber Herr Pfarrer, lieber Kanonikus Friedrich!
Du wirst nächstes Jahr das 30. Jubiläum Deiner Priesterweihe feiern und hast Dich nie vor Verantwortung gescheut. Zuletzt als Leiter des neuen Seelsorgeraumes Feldbach. Mit Deinem Einsatz lässt Du IHN für die Menschen in Deinen Pfarrgemeinden lebendig werden. Die innige Nähe Gottes in unserer Wirklichkeit präsent zu halten, ist in einer Gemeinschaft leichter möglich. Gerade deswegen sind es mehrere Priester, die eine Gebetsgemeinschaft bilden – stets im Wissen um die Verbundenheit mit den alten Texten der Psalmen und biblischen Lesungen – hier in der Kathedralkirche unserer Diözese. Und demnach sind es bei uns auch die Domkapitulare, die in manchen Fragestellungen vom Bischof angehört werden müssen. Daher bitte ich Dich als neues Mitglied unseres Domkapitels: werde nicht müde im Gebet vor Gott zu treten um Dich an IHM auszurichten, damit ER unter uns in der Kirche von Graz-Seckau präsent ist.

Lesungen des 19.12.:
Lesung: Ri 13,2–7.24–25a;
Evangelium: Lk 1,5–25