Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Wir haben den Beginn des Markus-Evangeliums vernommen, das uns in diesem Kirchenjahr begleiten wird. Markus erfindet mit seiner Botschaft gleichsam die neue literarische Gattung "Evangelium": "Frohe Botschaft", nicht Nachrichten von diesem Jesus will er vermitteln. Er schreibt seine Worte aus dem Blickwinkel des Glaubenden nieder. Er sieht das Leben Jesu also vom Standpunkt eines Menschen, der die Auferstehung ernst nimmt und damit auch tief davon überzeugt ist, dass in diesem Jesus aus Nazareth und seinem Leben zu einem bestimmten Zeitpunkt im Heiligen Land Gott selbst uns seine unverbrüchliche Nähe gezeigt hat.
2. Diese Art und Weise, die Welt und das Leben in ihr zu betrachten, lohnt sich allemal, meine ich. Sie kann auch auf die letzten Wochen, sie kann freilich auch auf die Monate, die wir uns nun schon mit dem kleinen unsichtbaren Ding, dass sich SARS-CoV2 nennt, herumschlagen, angewendet werden. Meiner Einschätzung nach ist dies mehrfach möglich. Eine möchte ich uns am heutigen Sonntag ans Herz legen, auch deswegen, weil ich davon überzeugt bin, dass uns Gott in diesen Wochen und Monaten nicht allein gelassen hat, dass Jesus Christus auch in dieser Zeit sein Versprechen gelebt hat, bei uns zu bleiben - alle Tage[1].
3. Eines kann sicher gesagt werden: wir haben auf eine gewisse Art und Weise gesehen und erfahren, wie sehr wir als Menschheit auf Gedeih und Verderb miteinander verbunden sind. Eine ganz andere Art, von Globalisierung zu denken, wird uns abverlangt. Fast kein Fleckchen auf dieser Welt ist verschont geblieben von diesem Virus und dessen Auswirkungen. Gerade deswegen aber ist es eigentlich Aufgabe, die unterschiedlichen Konsequenzen für die Gesellschaft und damit jene Herausforderungen, die sich im Gefolge ergeben, zu sehen, zu beurteilen und entsprechende Handlungen zu setzen: Einheit der Solidarität gilt es zu leben!
4. Nur mit einem geschwisterlichen Lebensstil, den unser Papst nicht müde wird, von den Menschen in dieser Welt und damit auch von uns Christen zu verlangen, werden wir vorankommen und dem Herrn jene Wege bereiten, von denen heute im Evangelium aus dem Mund des Täufers die Rede war. Dies muss heute (!) ganz besonders betont werden, da in Krisenzeiten nicht immer die Solidarität wächst, ist doch so manchen in der Gesellschaft wie leider auch in der Kirche das eigene Hemd, also das eigene Ich einem bzw. einer näher als der Rock[2]. Der Heilige, der am heutigen Tag als adventliche Gestalt vielen von uns vor Augen steht, der heilige Nikolaus von Myra, kann sicherlich auch als einer bezeichnet werden, der von angetrieben als Christ in der Nachfolge Jesu diese Wirklichkeit des Glaubens in seinem konkreten Tun erfüllt hat. - Die literarische Gattung "Evangelium" anzulegen an die gegenwärtigen Herausforderungen, denen wir uns und eigentlich die ganze Welt gegenüber wissen, bedeutet: ernst zu machen mit der Erkenntnis, dass wir alle auf dieser Welt wirklich zusammen gehören und nicht uns einfach aus der Verantwortung füreinander stehlen können. Leben wir so - gerade in diesen Wochen auf Weihnachten hin - und machen wir dadurch auch die Erfahrung, dass unser Gott im Heute ankommt!