Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Da haben also die Israeliten - wieder mal - vergessen, dass sie sich auf den Herrn, ihren Gott, verlassen können. In der Lesung des heutigen Tages wird die Situation eindrücklich geschildert, die aus der Unsicherheit entstanden ist, da ja Mose schon einige Wochen lang am Berg Sinai, am Gottesberg, verbracht hat. Das Volk sucht Lösungen, da es mit einer Situation umgehen muss, die ihm fremd ist.
2. Diese Tatsache kann auch ins Heute übertragen werden: die meisten von uns sind herausgefordert, unfreiwillig mit einer Situation umzugehen, die ihnen so nicht bekannt ist. Die Umstände lassen anstehen: jene, die sich um ihre Arbeit Sorgen machen, weil sie um ihre berufliche Zukunft bangen; jene, die angesichts der Herausforderungen in der Arbeit im Dienst an den Anderen Sorge haben sich anzustecken; jene, die um die Zukunft ihrer Familie bangen, nicht nur materiell, etwa auch wann und wie sie ihre Lieben wiedersehen können; jene, denen schön langsam die Decke auf den Kopf zu fallen scheint; jene, die allein sind, krank, vielleicht auch der Pflege bedürfen und derzeit nicht aus und ein wissen. Die Liste an Sorgen kann vervollständigt werden. - Vor lauter "Sorgen" kann es dann sein, dass ich das Heute und das heute Mögliche nicht ernstnehme.
3. Daneben - und all das ist wahr- und auch ernst zu nehmen - müssen es nicht einmal Sorgen, Nöte und Ängste sein, die einen quälen; allein die vielen Einschränkungen und Veränderungen, die diese Tage mit sich bringen, machen viel aus: was ich nicht alles in diesen Tagen und Wochen an realen Begegnungen geplant gehabt hätte - und nun ist der Tagesablauf auf einmal ein ganz anderer. Ob's mir passt oder nicht. Es ist so anzunehmen. Ich würde, so habe ich mir immer wieder in den letzten Tagen gedacht, den Herausforderungen des "jetzt, heute und hier" ausweichen wollen und Gefahr laufen, "meinen Plan" anderen überzustülpen.
4. Ja: ich kann dem jetzt nicht entrinnen, was sich mir darbietet; es ist eben so. Wie fühlen kommt in mir da manchmal das Gefühl der Ohnmacht hoch. Ja: mein Leben und meine Lebensplanung sind durchkreuzt. Da gibt es nichts schön zu reden. Und dennoch: was lässt mich darin leben? Wenn ich das negiere oder wenn ich alledem auf gefinkelte Art und Weise auszuweichen versuche - in der Lesung wurde halt ein Kalb fabriziert, das zur neuen Kultfigur avancierte - komme ich nicht weiter. Also kann ich dies nur annehmen und ich versuche es jeden Tag aufs Neue - das Gebet, eine gute Tagesstruktur und anderes mehr helfen mir - Gott nicht aus dem Blick zu verlieren. In seiner größten Herausforderung hat Jesus am Kreuz ja auch nichts anderes getan als "Warum, Gott?" in den Himmel gerufen. Ich habe immer wieder die Entdeckung gemacht, dass ich dann nicht mehr "gelähmt" bin und einen nächsten Schritt machen kann, der halt in dieser Zeit ein möglicher ist ...
Die Schriftlesungen des heutigen Tages:
Lesung: Ex 32,7–14;
Evangelium: Joh 5,31–47