Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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"Als Christinnen und Christen, die sich für gelebte Mitmenschlichkeit im Zusammenleben einsetzen, erheben wir unsere Stimme angesichts der geplanten Einsparungen, die jene treffen, die am Rande unserer Gesellschaft auf Hilfe angewiesen sind", so der Vorstand des Diözesanrates der Diözese Graz-Seckau, Vertreter der Evangelischen Kirche A.B. und der Katholischen Aktion Steiermark. Sie mahnen ein Überdenken der angekündigten Kürzungen ein.
Die zuletzt ausgesprochenen Kürzungen des Landes Steiermark im Sozialbereich seien eine Gefahr für unsere Gesellschaft. Betroffen von der Regierungsmaßnahme sei die Arbeit von Dutzenden Sozialeinrichtungen; manche Sozialvereine stehen vor dem Aus. Die Leidtragenden sind letztlich besonders hilfsbedürftige Menschen. Soziale Arbeit, die den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärkt, werde durch ein überhastetes und parteipolitisch motiviertes Vorgehen gefährdet.
Andreas Gjecaj (Präsident der Katholischen Aktion Steiermark): „Aus – leider –aktuellem Anlass sind die angekündigten Kürzungen im Sozialbereich nicht nur ein existenzbedrohender Einschnitt für viele Vereine und Organisationen und damit für Arbeitsplätze, sondern auch ein klarer Bruch im steirischen Klima des Dialogs. Die Steiermark hat bisher ausgezeichnet, dass auch schwierige Themen auf Augenhöhe verhandelt und erfolgreich Kompromisse gefunden wurden. Die neue Landesregierung und besonders der zuständige Landesrat sind gefordert, dieses über Jahrzehnte gewachsene "steirische Klima" nicht zu zerstören, sondern mit den Betroffenen in einen ernsthaften Dialog zu treten. Als Katholische Aktion Steiermark stehen wir solidarisch an der Seite der Betroffenen."
Stimmen aus der Evangelischen Kirche
Wolfgang Rehner (Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark): „Wenn die Landesregierung verlautbart, die Kürzungen seien verantwortbar, müssen die Kirchen ihre Stimmen erheben. Die vorgesehenen Maßnahmen widersprechen dem Geist des Evangeliums und stehen dem Auftrag der Kirche entgegen.“
Michael Axmann (Superintendentialkurator der Evangelischen Kirche Steiermark): „Bei allem Verständnis fürs Sparen ist es nicht nachvollziehbar, wenn bei Einrichtungen gespart wird, die für das Miteinander und den Ausgleich in der Gesellschaft sorgen. Integration in allen Formen gehört dringend als Investition für die Zukunft gefördert.“
Erich Hohl (Integrationsbeauftragter der Diözese Graz-Seckau): „Es ist grotesk und zynisch, wenn Landesrat Hannes Amesbauer die Sozialkürzungen im Integrationsbereich jetzt u.a. damit zu begründen versucht, dass die Sozialvereine in der Integrationsarbeit nicht den von ihm gewünschten Mehrwert erbracht hätten. Integrationsbemühungen sind nur dann erfolgreich, wenn sie von beiden Seiten – sowohl von der Aufnahmegesellschaft als auch von den Zugewanderten – ernsthaft und engagiert gestaltet werden. Die Politik muss dazu die notwendigen Mittel für eine gedeihliche Entwicklung bereitstellen.“
Der Wunsch ist nun, dass der überfällige Dialog mit den Expertinnen und Experten in der steirischen Soziallandschaft umgehend aufgenommen wird. Hier dürfe das letzte Wort noch nicht gesprochen sein.
Die steirische Landesregierung plant offenbar Kürzungen im Sozialbereich, was zu erheblichen Protesten und Bedenken bei sozialen Einrichtungen führt. Es geht um eine Reduktion von 2,5 Millionen Euro, die bereits ab 1. Juli in Kraft treten soll. Diese Kürzungen betreffen unter anderem Förderungen für Gewaltprävention, Integrationsprogramme und Deutschkurse.