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Einen Tag nach seinem 86. Geburtstag starb am 29. Mai der ehemalige Grazer Bürgermeister Alfred Stingl. Stingl war von 1985 bis 2003 im Amt.
„Mit tiefem Respekt und großer Dankbarkeit erinnern wir uns an das Lebenswerk von Alfred Stingl, dessen unermüdliches Engagement für das Zusammenleben in unserer Stadt Graz bleibende Spuren hinterlassen hat. Sein Einsatz für soziale Gerechtigkeit, interreligiösen Dialog und humanitäre Hilfe zeugt von einem besonderen Geist der Menschlichkeit, der weit über politische und weltanschauliche Grenzen hinaus Anerkennung fand.
Besonders beeindruckend war seine lebenslange Hingabe an die Schwächsten unserer Gesellschaft. Durch sein Wirken – sei es in Zusammenarbeit mit den Vinziwerken, der Caritas oder der Diakonie – hat er zahllosen Menschen Hoffnung und Unterstützung geschenkt. Diese Haltung zeigte sich auch in seinem ganz persönlichen Leben: Mit großer Liebe und Fürsorge hat er sich über Jahre hinweg um seine schwerkranke Ehefrau gekümmert, ihr beigestanden und sie bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet – ein Zeichen tiefster Menschlichkeit und Verbundenheit.
Seine Entscheidung, keiner Kirche anzugehören, begründet aus seiner Lebensgeschichte, begegnete uns mit tiefem Respekt, denn sein Tun entsprach der Botschaft des Evangeliums: ‚Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, habt ihr mir getan!‘
Alfred Stingl hat Graz geprägt – als Bürgermeister, als Brückenbauer zwischen verschiedenen religiösen und kulturellen Gemeinschaften und als Mensch mit einem Herzen für die Bedürftigen.
Sein Vermächtnis wird weiterleben und viele inspirieren. Möge er nun in Frieden ruhen.“
"Die Nachricht, dass Altbürgermeister Alfred Stingl nicht mehr unter uns ist, schmerzt und macht mich betroffen. Ich denke an ihn mit großem Respekt und in Dankbarkeit", so die steirische Caritasdirektorin Nora Tödtling-Musenbichler.
Stingl sei das gute Zusammenleben in der Stadt Graz über soziale Gruppe hinweg eine Herzensangelegenheit gewesen "und er hat das starke Netz der Nothilfe und Aufmerksamkeit für Benachteiligte in der Stadt nach Kräften unterstützt", so Tödtling-Musenbichler. Mit ihm sei Graz zur Stadt der Menschenrechte geworden. Stingl habe damit ein wichtiges Signal sozialer Verantwortung nach innen und außen gesetzt. Über die Grenzen von Religion und Weltanschauung hinweg sei für ihn immer das Verbindende im Vordergrund gestanden. "Graz verliert einen großartigen Menschen und einen großen Menschenfreund", so die steirische Caritasdirektorin.
Die VinziWerke trauern um den Grazer Altbürgermeister Alfred Stingl. Mit großer Trauer habe man vom Tod Stingls am Donnerstag erfahren. Als Bürgermeister von Graz habe er "ein Zeichen für eine soziale Stadt und Menschen in Not" gesetzt, so die VinziWerke in einer Aussendung am Freitag. Nach seinem Rückzug aus der Politik habe Stingl als das "soziale Gewissen" der Stadt Graz gegolten. Die frisch gewählte VinziWerke-Obfrau Martina Schröck zeigt sich zutiefst betroffen: "Wir sind sehr traurig, dass wir einen glühenden Europäer, großen Humanisten und engen Verbündeten der VinziWerke verlieren." Stingl war von 1985 bis 2003 Grazer Bürgermeister. Er starb im Alter von 86 Jahren.
Als Bürgermeister habe Stingl nicht nur die Gründung der VinziWerke 1990 begleitet, sondern auch viele der darauffolgenden Einrichtungen und Töchtervereine. VinziWerke-Gründer Pfarrer Wolfgang Pucher habe Stingl mehr als Mitstreiter denn als Fördergeber verstanden.
Unter Stingls Führung unterschrieb die Stadt Graz 2001 die Menschenrechtserklärung und ernannte sich damit zur "ersten Menschenrechtsstadt Europas". Institutionen, die infolge dieser Erklärung gegründet wurden, bilden bis heute einen festen Bestandteil der Grazer Zivilgesellschaft, darunter der Menschenrechtsbeirat, der Migrantinnenbeirat, der Interreligiöser Beirat, das Integrationsreferat oder das Friedensbüro.
Am 17. Juni findet das Begräbnis von Alfred Stingl statt, ab 10 Uhr wird es für die Bevölkerung die Möglichkeit geben, sich von Stingl in der Kirche beim Grazer Zentralfriedhof zu verabschieden.