Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am 18. Mai 1875, dem Dienstag nach Pfingsten, brachen weit mehr als 400 Pilgerinnen und Pilger um halb sieben in der Früh bei der Kirche St. Stefan nach Straßengel auf. Sie wählten den kürzeren Weg über die Mur - damals gab es am Ende der heutigen Überfuhrgasse eine Fähre, die 60 Personen gleichzeitig transportieren konnte. In der Obersteiermark hatte es stark geregnet, die Mur führte mehr Wasser als üblich. Nach den ersten beiden Überfahrten wurde klar, dass Straßengel nicht mehr rechtzeitig erreicht werden kann. Die Fähre wurde gestürmt, sie trieb in die Fluten und wurde unter Wasser gedrückt, eine Stütze für das über die Mur gespannte Führungsseil brach. Die Fähre ging unter, wurde vom Fluss mitgerissen und mit ihr alle Menschen auf der Fähre.
Der Pfarrer war selbst auf der Fähre und konnte aus der Mur gerettet werden. Ihm und dem überlebenden Fährmann wurde der Prozess gemacht. Dem Fährmann wurde zur Last gelegt, dass die Menschenmenge nicht geordnet und geteilt worden war. Der Pfarrer wurde freigesprochen, blieb aber ein gebrochener Mann.
Über das schwerste Unglück zu Friedenszeiten in der Steiermark findet sich in keinem Geschichtswerk über die Steiermark eine Meldung. Die Überfuhr war ein Eigentum des Stiftes Rein und selbst in dortigen Chroniken wird es verschwiegen. Erst P. Clemens Brandtner erforschte das Unglück mehr als 100 Jahre danach. Hans Preitler konnte nun noch etliches Genaueres und Weiteres als Ergänzung finden.
Der Schmerz und das Leid der Bevölkerung war groß. Fast jede Familie war betroffen, hat Angehörige verloren. Nun wird es auch vor Ort ein Denkmal geben. Die Gedenkfeier beginnt am Sonntag den 18. Mai um 10 Uhr am Kirchplatz mit einer Prozession zum Überfuhrweg. Um 10:30 wird das Denkmal an der Mur enthüllt und wir feiern am Gelände der Firma Lex den Gedenkgottesdienst. Die Marktgemeinde lädt anschließend zu einer Jause.
Hans Preitler, Bearbeitung: Katrin Leinfellner
Sonntag, den 18. Mai, 10 Uhr, Kirchplatz Gratkorn
Prozession zum Überfuhrweg, Enthüllung des Denkmals an der Mur, Feier des Gedenkgottesdienstes am Gelände der Firma Lex. Die Marktgemeinde lädt anschließend zu einer Jause.