Beratung für alle

Christiane Sprung-Zarfl, Leiterin des Instituts für Familienberatung und Psychotherapie (IFP), beschreibt, warum ihr das Zertifikat "akzeptierend und offen" (a+o) so wichtig ist: "Mir ist ein Telefonat in Erinnerung, in dem ein junger Mann um einen Beratungstermin gebeten hat, weil es in seiner Beziehung gerade kriselte. Er stellte mir abschließend die Frage, ob das Paar auch zu uns kommen könne, OBWOHL es homosexuell sei. Mein Ziel ist es, dass sich queere Personen zukünftig nicht mehr die Frage stellen müssen, ob sie in einer kirchlichen Beratungsstelle richtig sind."

Selbstverständlich willkommen

Das IFP ist jetzt a+o zertifiziert, weil es ganz bewusst auch queeren Personen signalisieren will, dass sie mit ihren familären und partnerschaftlichen Themen selbstverständlich willkommen sind. Auch das Thema Regenbogenfamilien muss sensibel und kompetent in einer Familienberatungsstelle Platz finden. Partnerschaftskonflikte und Trennungen sind für queere Personen nicht anders oder weniger belastend und auch die Unterstützung muss diesbezüglich da sein.

Christiane Sprung-Zarfl weiter: "Im Sinne „wir gehen vom Leben der Menschen aus“ haben wir uns an jedem unserer 9 Standorte mit dieser gesellschaftlichen Herausforderung und Verantwortung beschäftigt und dazu jeweils einstimmig die dazu notwendigen Beschlüsse gefasst.

Wir glauben, dass alle Menschen in ihrer Einzigartigkeit Abbild Gottes sind. Neben den heterosexuellen Frauen und Männern waren und sind auch lesbische Frauen, schwule Männer, Bisexuelle, trans* und *inter Menschen schon immer Teil der göttlichen Schöpfung."

Davon ausgehend leitet das IFP folgende Selbstverpflichtung ab:

• Wir sind akzeptierend und offen für die Verschiedenheit von Lebens- und Liebensformen. Wir pflegen einen unaufgeregten Umgang mit dem Thema Sexualität.
• Wir verstehen Sexualität und Geschlechtervielfalt als Gabe der schöpferischen Liebe Gottes
• Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität sowie ihre Familien haben selbstverständlich einen Platz im Leben unserer Organisation.
• Wir verwenden das a+o | akzeptierend und offen | Prädikat in unserer Öffentlichkeitsarbeit und setzen damit ein öffentliches Zeichen unserer akzeptierenden und offenen Haltung queeren Menschen gegenüber.