Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die erste Arbeitssitzung des neuen Diözesanrates der Diözese Graz-Seckau am 23. und 24. November 2023 in Seggau war geprägt von Planung und Arbeitsaufteilung. So ist der Diözesanrat nun in allen wichtigen Gremien der Diözese vertreten: Im Konsistorium (das strategische Führungsorgan der Diözese), im Fonds für Arbeit und Bildung, in der Auszeichnungskommission, in den Arbeitskreisen zum umfassenden Schutz des Lebens und zur Nachhaltigkeit, im diözesanen Frauennetzwerk und sogar in der evangelischen Superintendentialversammlung.
Stichwort evangelisch: Superintendentialkurator Michael Axmann – er nimmt regelmäßig an den Sitzungen des Diözesanrats teil – betonte in seinem Grußwort die „Schönheit des Kompromisses“. Die Kirche sei Vermittlerin zur Versöhnung in einer Welt, die nicht zur Ruhe komme und in der sich die Politik wenig versöhnlich einbringe. „Nicht die Meinungsverschiedenheit ist entscheidend, sondern der gemeinsame Umgang damit“, so Axmann.
Dem Gemeinsamen und den Aufgaben im Diözesanrat war der „Marktplatz der Ideen“ gewidmet. An acht Tischen mit unterschiedlichen Themen wie "Who is who", "Kommunikation", "Zukunftsbild", "Weltsynode - wo stehen wir?", "Meine Rolle im Diözesanrat", "Kirche heißt Sendung in die Welt", "Themen der Diözesankonferenz" und "Was wünsche ich mir vom Diözesanrat" waren die rund 80 Delegierten des Diözesanrates eingeladen, miteinander ins Gespräch zu kommen. „Das Interesse an den Thementischen war sehr groß“, so Schwester Roswitha Bauer vom Vorstand des Diözesanrates. Offenheit und Elan waren spürbar und das verbindende Ziel, mit neuen Ideen Kirche vor Ort in Zukunft mitzugestalten; auch im Wissen um die unterschiedlichen Ansprüche.
Interessant waren die Erfolgsberichte aus einigen Seelsorgeräumen. Erich Strobl vom Seelsorgeraum Vorau erzählte vom Pastoralplan, bei dem ein Schwerpunkt sei, zur „Geh-hinaus-Kirche“ zu werden und das kirchliche Angebot zu erweitern, um kirchenferne Menschen besser zu erreichen. Man denke an spirituelle Tiefe und Offenheit, an die Zusammenarbeit mit Gemeinden, Vereinen und der lokalen Wirtschaft.
Tina Schörgi betonte die Zusammenarbeit zwischen Priestern und Laien auf Augenhöhe und ein neues Klima der Offenheit. „Wir mögen uns und arbeiten gern miteinander. Und wir können Neues ausprobieren“, sagt die Liturgieverantwortliche des Seelsorgeraumes Kaiserwald und betont den Gottesdienstplan für alle sechs Pfarren des Seelsorgeraumes sowie die hohe Qualität der Wort-Gottes-Feiern. Die anfängliche Kritik an Letzteren sei verstummt. Angela Weißensteiner berichtete vom „liebenswürdigen Seelsorgeraum“ Oberes Feistritztal mit neun Pfarren. Dort habe man Besuchsdienste, Sammlungen, die Flüchtlingshilfe, Unterstützungen für seelische Ausnahmesituationen, die Hilfe durch die Pfarrcaritas und das Team Nächstenliebe auf eine gemeinsame Basis gestellt, was mit Geduld und Wertschätzung gut funktioniere.
Ein Hauptthema war die erste Diözesankonferenz, die in zwei Teilen am 24./25. Jänner und am 4./5. April 2025 stattfinden soll. Dort wird es acht Schwerpunkte geben: Kommunikation, spirituelles Angebot, Armut, Weglassen und Neues beginnen, Vielfalt als Chance, Berufung aus der Taufe, gemeinsame Verantwortung für die Kirche sowie die Schöpfung bewahren.
Ein weiteres Hauptthema war der Umgang mit Missbrauch und spiritueller Gewalt. Ingrid Lackner, Leiterin der Stabsstelle für Prävention gegen Missbrauch und Gewalt der Katholischen Kirche Steiermark, berichtete von der Einführung von Präventionsbeauftragten in allen Seelsorgeräumen sowie von Schutzkonzepten. Man brauche eine Kultur des Hinschauens und der Achtsamkeit, Maßnahmen zur Früherkennung und eine Begleitung bei der Aufarbeitung. Die Katholische Kirche in Österreich geht seit 2010 massiv gegen Missbrauch vor.