Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Rund eine Woche war Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl mit Mitgliedern des Arbeitskreises für die Diözesanpartnerschaft als steirische Delegation in Brasilien unterwegs – um Projekte zu besuchen, die vom Welthaus der Diözese, der Dreikönigsaktion und der Männerbewegung seit vielen Jahren unterstützt werden und vor allem um das 60-jährige Jubiläum der Partnerdiözese Bom Jesus da Lapa mitzufeiern.
Das Besuchsprogramm war dicht und vielfältig: Das Kloster der Franziskanerinnen von der Unbefleckten Empfängnis (kurz „Grazer Schulschwestern“) in Sao Paulo wurde 1922 gegründet, um Schulen aufzubauen. Heute besuchen etwa 600 Schüler:innen vom Kindergartenalter bis 18 Jahre die Schulen der Schwestern. IRPAA, das Institut für angepasste kleinbäuerliche Landwirtschaft, fördert nachhaltiges Leben im Einklang mit dem halbtrockenen Klima und hilft kleinbäuerlichen Betrieben bei einer den Umweltbedingungen angepassten Wirtschaft.
Diözesanbischof Dom Beto Breis OFM berichtete vom Leben in seiner Diözese Juazeiro, welche bei einer Fläche von 56.000 km² aus 22 Pfarren, etwa 600.000 Einwohner:innen und 39 Priestern besteht (zum Vergleich: Die Diözese Graz-Seckau ist etwas mehr als 16.000 km² groß, hat 388 Pfarren und knapp 400 Priester für rund 1,2 Mio. Einwohner:innen). „In den vielen Konflikten, die sich aus politischen und wirtschaftlichen Interessen ergeben, versucht die Kirche, sich an die Seite der Menschen zu stellen und ihnen eine Stimme zu geben“, erzählt Niklas Müller, Missio-Direktor der Diözese Graz-Seckau, der ebenfalls in Brasilien war. Ein weiterer Bischofsbesuch stand am Programm – bei Luiz Flavio Cappo, Diözesanbischof von Barra. „Seine beeindruckende Lebensgeschichte – auch als Bischof – ist geprägt vom Leben mit den Kleinen, mit dem Rio Sao Francisco, mit Landkonflikten“, so Bischof Wilhelm.
Die Partnerdiözese Bom Jesus da Lapa selbst wurde 1962 gegründet; der Auftrag dazu kam von Papst Johannes XXIII. Bom Jesus ist ein gefragter Wallfahrtsort, zu dem allein rund um das Hauptfest am 6. August mehrere hunderttausend Menschen pilgern. „Mir ist es wichtig, dass wir Fenster zur Weltkirche öffnen“, so Bischof Wilhelm bei der 60-Jahre-Feier vor Ort, „in der Jüngerschaft Jesu lernen wir durch das Evangelium, dass wir alle als Teile einer großen Kirche nie für uns allein sind. Kirche bedeutet Gemeinschaft, egal wo auf der Welt“.
Der steirische Diözesanbischof erhofft sich viel vom Elan der jungen Partnerkirchen: „In Europa ist manchmal von einer müden Kirche die Rede. Ihr seid eine junge und begeisterte Kirche, die für uns ein Vorbild ist im Engagement rund um Glauben und Nächstenliebe, gerade im Blick auf die Armen. Wir können viel voneinander lernen. Indem wir aufeinander schauen, miteinander beten, Leid und Freude teilen und über den eigenen Tellerrand hinausblicken – das sind die Grundhaltungen einer universalen Kirche, die sich in den Fußstapfen Jesu weiß.“ Der Diözesanbischof von Bom Jesus, Dom João Santos Cardoso, freut sich ebenfalls über die 2018 begonnene Partnerschaft: „Ich schätze an dieser vor allem, dass wir hier als Subjekte und nicht als Objekte betrachtet werden. Als Menschen und nicht als Spendenempfänger:innen.“
Die Diözese Graz-Seckau hat zwei Partnerdiözesen – Masan in Südkorea und Bom Jesus da Lapa in Brasilien. Diözesanpartnerschaften dienen dem Austausch des Glaubenslebens und helfen beim Aufbau neuer Strukturen. Die jungen Diözesen in Brasilien und Korea können auf die Erfahrung und Unterstützung aus der Steiermark zurückgreifen, die Diözese Graz-Seckau profitiert vom Elan der neuen Gemeinden. Große Jubiläen nutzt man zum persönlichen Austausch.