Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die erste schriftliche Erwähnung der Pfarre Gratkorn geht auf das Jahr 1373 zurück. Die Pfarre nimmt das zum Anlass, um ein 650 Jahr Jubiläum zu begehen.
Es gibt viele Pfarren, deren Erwähnung noch älter ist. Das Besondere für die Pfarre Gratkorn - die vormals St. Stefan genannt wurde - ist allerdings, dass diese erste Erwähnung als Sankt Stefan noch nicht so lange bekannt ist. Die bisherige Version zur Entstehung der Pfarre besagt, sie sei von Gratwein ausgehend um 1450 gegründet worden Diese gilt daher nicht mehr. Auch die Kirche - bislang angenommen als Bau in der zweiten Hälfte des 14 Jahrhundert, erste Erwähnung 1390 - ist augenscheinlich wesentlich älter.
Dies ist ersichtlich an baulichen Merkmalen, insbesondere der Entdeckung eines romanischen Bogens. 2018 wurden bei der Kirchenrenovierung Funde aus der Römerzeit gemacht. Für das Gratkorner Becken ist dies bedeutsam, denn es ist das bislang einzige Gebäude aus der Römerzeit, das hier nachgewiesen wurde, ein römisches Landhaus des Typs „ villa rustica “.
Diese Entdeckung erlaubt aber auch Rückschlüsse auf erste Christinnen und Christen im Frühmittelalter. Bei den Kirchenführungen „Die Steine von St. Stefan“ und einer Ausstellung (Eröffnung am 2 Juni 2023) im Pfarrsaal kann mehr über die Geschichte und zu diesen Entdeckungen erfahren werden.
Dem Blick auf Gegenwart und Zukunft ist ein ganzer Veranstaltungsbogen gewidmet. Dabei wird für die Gemeinschaft der Gläubigen das Bild vom wanderndem Volk Gottes verwendet. Was sind
die Herausforderungen unserer Zeit und wie werden sie gemeistert? Zwei Vorträge und ein Kabarett nehmen die Gegenwart in den Blick und öffnen eine Perspektive auf Zukünftiges.
Gefeiert wird dieses Bild in der Fronleichnamsprozession (das wandernde Volk Gottes geht hinaus zu den Menschen), dem Pfarrfest (alle sind geladen), einem „Evensong“ (gesungenes Abendgebet) und als Teil der Gemeinschaft aller Christinnen und Christen weltweit am Sonntag der Weltkirche.
In einem zweiten Veranstaltungsbogen geht es um das Heilswirken Gottes für uns Menschen, beginnend mit der Zusage in der Taufe (Vortrag). Heil erfahren die Menschen aus der Schöpfung für ein gutes Leben (Erntedank) und unser Wohlbefinden und Gesundheit (6 teiliger Kräuterworkshop „Mit Kräutern durch das Jahr“).
Bei Heiligen wird das Heilswirken Gottes besonders sichtbar, ein Vortrag wird uns den Pfarrpatron Stephanus näherbringen. Seine Wirkung und Bedeutung bis in unsere Zeit wird dabei betrachtet. Heil kann aber von allen Menschen kommen. Das wird beim Fest Allerheiligen gefeiert. In der Nacht der Tausend Lichter werden Kerzen entzünden im Gedenken an all das Gute, das von Menschen getan wird und in der Geschichte getan wurde.
Der Veranstaltungsbogen wird mit einer feierlich musikalischen Darbietung des neu geschaffenen geistlichen Werkes "Biblische Dichtung Modernes Oratorium" von Stefan Obenaus am 4. November abgeschlossen. Vorsicht: Ohrwurmgefahr!
Warum steht die Kirche auf dem Kopf? In 650 Jahren hat sich einiges verändert, die Zeiten waren sowohl in religiöser (Reformationsbewegung) als auch in politischer Sicht (zB von der Monarchie zur Demokratie, mehrere Kriege) bewegt, immer wieder kam es zu gravierenden Änderungen.
Man könnte sagen, die jeweils vorherrschende Situation wurde umgedreht, auf den Kopf gestellt. Und dennoch: Unter dem Zeichen des Kreuzes blieben und bleiben Spuren in den Zeiten. Manchmal sind sie stark, dann wieder schwächer, fast nicht zu erkennen. Welche Tiefe haben die Spuren des Glaubens, der Religiosität der Menschen in Gratkorn heute? Wie und wo tragen wir zur Vertiefung bei?