Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Zur verstärkten Hilfe für die Ukraine ruft der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl auf. Zum Jahrestag (24. Februar) des russischen Überfalls auf die Ukraine zogen der Bischof und das Welthaus Graz Bilanz über die bisherige Unterstützung. Jede Hilfe sei ein "Zeichen der Hoffnung", so der Bischof. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt die entwicklungspolitische Einrichtung Welthaus der Diözese Graz-Seckau die Menschen in der Ukraine dabei, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Bereits kurz nach Kriegsausbruch hat die Katholische Kirche Steiermark zusätzliche Mittel für die Nothilfe in der Ukraine zur Verfügung gestellt.
"Ich war im Sommer 2022 in der Ukraine bei unseren Schwestern und Brüdern zu Gast und habe vor Ort das Leid ebenso erlebt wie die Hoffnung, von der wir Christen getragen sind", so Krautwaschl, "ein Zeichen dieser Hoffnung sind alle Hilfsleistungen, die aus dem Westen kommen. Um eine Chance gegen die Aggression zu haben, um ein menschenwürdiges Leben führen zu können."
Er sei dankbar für die große Unterstützung in der Ukraine, an den Grenzen und für die Geflüchteten in Österreich, zudem hoffe und bete er, "dass diese Hilfe nicht abreißt und noch mehr, dass der Krieg in der Ukraine zu einem Ende kommt".
"Welthaus" zitierte eine aus Sicherheitsgründen nur mit Vornamen genannte Projektpartnerin - Svetlana - vor Ort in der Ukraine: "Der 24. Februar ist eine Zäsur in unserem Leben. Es gibt ein davor und ein danach", so Svetlana. Die Projektpartnerin von Welthaus Graz lebt in einer Kleinstadt im Nordosten der Ukraine: "Die ersten drei Tage waren wir im Schockzustand. Zwei Monate wurde unsere Stadt belagert, von der Umgebung abgeschnitten und mit Artillerie beschossen. Die Geschäfte waren leer. Es war eine fürchterliche Zeit. Doch in diesem Jahr sind wir stärker geworden. Wir haben keine Angst mehr, heute laufen wir nicht mehr bei jedem Sirenengeheul in den Keller."
Doch die Gefahr sei ständig zu spüren, täglich seien Detonationen zu hören, erzählt Svetlana. Immer wieder kämen Flüchtlinge aus umkämpften Gebieten in die Stadt, Stromabschaltungen seien an der Tagesordnung, die TV-Nachrichten aus Russland beängstigend. "Es war ein surreales Jahr. Wir verstehen nicht, wie ein befreundetes Volk uns mit der Waffe überfallen und seinen imperialistischen Ideen nachjagen kann."
Was sie persönlich rette, sei die Arbeit. Mit Unterstützung durch Welthaus Graz organisiert sie seit Kriegsausbruch mit ihrer Organisation Hilfe für die Not leidende Bevölkerung: Essenspakete, Medikamente, Hygieneartikel, psychologische Hilfe. "Für uns war es unbeschreiblich wichtig, dass das Welthaus uns sofort kontaktiert und gesagt hat: Macht weiter, wir unterstützen euch. Dieser Satz hat uns angespornt, Hilfe für die Menschen in unserer Stadt zu organisieren." Diese Hilfe konnte Welthaus nicht zuletzt dank der überwältigenden Spendenbereitschaft in der Steiermark leisten.
Die Caritas hilft seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine den betroffenen Menschen sowohl in der Steiermark als auch vor Ort und in den benachbarten Aufnahmeländern. Bei der Registrierung, bei Beratungen und in der Notschlafstelle wurden mehr als 20.000 Dolmetschstunden geleistet. Im Patenschaftsprojekt „Be Buddy“ gab es über 170 Beratungen, rund 160 Geflüchtete haben an Workshops zur Arbeitsmarktintegration teilgenommen und 400 Menschen kamen zum Spieletreff „Zirka“. Fast 3.800 Lebensmittelpakete und 6.700 Carla Basic-Gutscheine wurden ausgegeben. „Wir werden die Hilfen für alle Geflüchteten, die nötig sind und angenommen werden, auch künftig bereitstellen“, betont Direktorin Tödtling-Musenbichler.
Die Auslandshilfe der Caritas Steiermark hat die langjährige Partnerorganisation im ungarischen Szombathely beim Transport von Hilfslieferungen an Kriegsbetroffene in der Ukraine unterstützt. Mehr als 12 Tonnen Lebensmittel, fast neun Tonnen Hygieneartikel, elf Tonnen Babybedarf sowie Notstromaggregate wurden geliefert. In Ungarn, wohin viele Angehörige der Ungarisch sprechenden Minderheit in der Ukraine geflohen sind, unterstützt die steirische Caritas bei der Unterbringung, Verpflegung und mit Schulbedarf für die Kinder.
Die Caritas Steiermark beteiligte sich ebenso in Bulgarien an der Versorgung von Geflüchteten mit Lebensmittelgutscheinen für 1.500 Menschen sowie mit humanitärer Hilfe, Kleidung und Schuhen; zudem erhielten Kinder notwendiges Schulmaterial. Die rumänische Partnerorganisation in Temeswar erhielt Unterstützung aus der Steiermark bei der Versorgung Geflüchteter mit elf Tonnen Lebensmitteln und Hygieneartikeln sowie mehr als 2,5 Tonnen Kleidung. In der Ukraine selbst konnten 1,2 Millionen warme Essen bzw. Lebensmittelsets, rund 570.000 Hygienepakete, mehr als 120.000 Notunterkünften und fast 200.000 Mal Angebote zu psychosozialer Hilfe finanziert werden.
(Quelle: Caritas, Welthaus, Kathpress, Red)
Das Welthaus der Diözese Graz-Seckau unterstützt Entwicklungs- und Hilfsprojekte in vielen Ländern, seit einem Jahr verstärkt in der Ukraine.
Infos: https://graz.welthaus.at/ukraine
Spendenkonto: AT79 2081 5000 0191 3300, Kennwort: Ukraine