Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Die Ausstellung zum Kunstpreis der Diözese Graz-Seckau 2019 zeigt sieben aktuelle preiswürdige Positionen steirischer Künstlerinnen und Künstler, die alle etwas gemeinsam haben: Sie sind ebenso wissenschaftliche wie ästhetische Erkundungen der sichtbaren Welt und widmen sich einem Erforschen und Abbilden systemischer Zusammenhänge.
Ausgehend von den aktuell diskutierten Fragen um die Bedeutung und die Kraft von künstlerischer Forschung, wirft die diesjährige Preisausstellung einen Blick auf genuine Analysemethoden und Forschungsanordnungen der Kunst. Was sind die Forschungsmethoden der Kunst, wie stellen sie sich dar, wie halten sie Bestand im Vergleich zu wissenschaftlichen Forschungsmethoden? Was ist das Mehr, das Eigene der Kunst und was zeichnet den künstlerischen Blick auf die Welt aus, wie wir sie kennen?
Die ausgewählten Beiträge sind unterschiedliche „Instrumentarien und Versuchsanordnungen“ zur Welterkundung, die in künstlerischer Analyse Situationen schaffen, in denen spezifische Forschungsfragen beantwortet werden. In ganz unterschiedlichen Zugangsweisen und Medien wird (vermeintliches) Alltagswissen in den künstlerischen Positionen auf die Probe gestellt, hinterfragt und ausdifferenziert. Viele dieser Fragen werden langfristig vorangetrieben, in variierenden Versuchsanordnungen, wie bei Max Freys Rotoren oder Markus Jeschaunigs „lebenden“ Installationen. Als tiefgreifende Befragung biophysikalischer Gesetze, die bei Jeschaunig zuweilen gar das Ziel einer Prozessumkehr anvisieren, greifen sie die Anmutung von Geräten zur Erweiterung der Reichweite des Menschen auf. So auch in Wendelin Pressls poetischen Teleskopen zur Beobachtung irdischer Planetenformationen oder seinen metaphorisch verdichteten Himmelsvermessungen. Andernorts - wie in Ulrike Königshofers Medieninstallationen, die das „Festhalten“ von Naturphänomenen wie einem Sonnenaufgang oder Wind versuchen - geht es um die Befragung der Gleichzeitigkeit, der Kontextabhängigkeit und Übersetzbarkeit einer Erfahrung. Ebensolches geschieht auch bei den Arbeiten von Anita Fuchs, die uns mitnimmt auf eine sorgfältige Untersuchung botanischer und politischer Entwicklungen, die an natürlichen oder politischen Grenzziehungen konvergente Systeme offenbaren.
Auch das Spektrum technischer Möglichkeiten wird abgewogen, wenn etwa studio ASYNCHROME Unsichtbares mithilfe unterschiedlicher Lichtquellen sichtbar macht oder Alfred Lenz fast widerspenstig das Malen der Maschine überlässt.
Insgesamt geht es den versammelten Positionen um eine Differenzierung der Wahrnehmung; ein Infragestellen dessen, was wir sehen oder zu erkennen glauben. Die Hypothese lautet, „there are more things in heaven and earth, than are dreamt of in your philosophy“ (Shakespeare, Hamlet). Künstlerische Forschung legt hier einen Fokus auf das Ausgeblendete, das Verdrängte, oder auf die poetische Kraft der Wahrnehmung, der Weltfindung an sich.
Katrin Bucher Trantow, Roman Grabner, Astrid Kury
Kulturzentrum bei den Minoriten (Galerie)
Mariahilferplatz 3/I, 8010 Graz
Eröffnung am 11. September 2019, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer bis 09. November 2019
Dienstag-Freitag 10.00 - 17.00 Uhr und nach Vereinbarung
nominierte KünstlerInnen
studio asynchrome, Max Frey, Anita Fuchs, Markus Jeschaunig, Ulrike Königshofer, Alfred Lenz, Wendelin Pressl
KuratorInnen (Vorjury): Katrin Bucher Trantow, Roman Grabner, Astrid Kury
Jury: Lucas Gehrmann (Kurator Kunsthalle Wien, als außerhalb der Steiermark tätiger Kunstsachverständiger), Kate Strain (Grazer Kunstverein, als in der Steiermark tätige Kunstsachverständige), zweintopf (Eva Pichler, Gerhard Pichler, als letzte KunstpreisträgerIn),
Astrid Polz-Watzenig (als Vertreterin der Katholischen Aktion), Walter Prügger (als des. Ressortleiter „Bildung, Kunst und Kultur“ der Diözese Graz-Seckau)
Freitag, 11. Oktober 2019, 18.00 Uhr
durch Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl
Kulturzentrum bei den Minoriten (Galerie)