Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Mit einer prominent besetzten "Langen Nacht der Genderlesung" beginnt die Jubiläumsfeier der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Graz: Vor 25 Jahren wurde ihr Schwerpunkt Frauen- und Geschlechterforschung eingerichtet. Am Montag, 9. Dezember, lesen aus diesem Anlass von 17 bis 22.30 Uhr Vertreterinnen von Forschung und Politik, aber auch des Schauspielhauses Graz im dortigen Foyer. Den Anfang macht die 2. steirische Landtagspräsidentin Manuela Khom mit einem Abschnitt der Europäischen Menschenrechtserklärung, den Schlusspunkt setzt Organisatorin Prof. Irmtraud Fischer mit einem Text ihrer Mitarbeiterin am Institut für Alttestamentliche Bibelwissenschaft, Rita Perintfalvi, über "wahre Hoffnung statt Rechtspopulismus".
Im Zeichen des Forschungsschwerpunkt-Jubiläums steht auch die Verleihung des Ehrendoktorates der Katholisch-Theologischen Fakultät an die feministische US-Theologin und Neutestamentlerin Barbara E. Reid. Die Ehrung der in Chicago lehrenden Dominikanerin erfolgt am 10. Dezember im Rahmen des Symposiums "Genderforschung - brauchen wir das?" um 15.30 Uhr an der Uni Graz, wie die Theologische Fakultät ankündigte. Bereits um 14 Uhr wird in der Aula der Uni der "Elisabeth-Gössmann-Preis für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der Frauen- und Geschlechterforschung" an die evangelische Theologin Sabine Plonz überreicht.
Bibelwissenschaftlerin Irmtraud Fischer, die 1993 für die erste katholisch-theologische Frauenhabilitation in Österreich sorgte und seither vielbeachtete Beiträge zur alttestamentlichen Geschlechterforschung leistete, stellt die "lange Nacht der Genderlesung" am 9. Dezember in den Kontext einer besorgniserregenden politischen Entwicklung: "Durch das heutige Europa geht ein Rechtsruck, der insbesondere die gesellschaftlichen Bemühungen um die Gleichbehandlung aller Geschlechter wenn nicht gar rückgängig, so doch zumindest lächerlich zu machen versucht." Mit der Lesung solle ein Zeichen gegen Diskriminierung gesetzt werden.
Von den Lesenden frei ausgewählt wurden Texte, die "als programmatisch für eine Gleichbehandlung von Männern und Frauen und aller Geschlechter zu verstehen sind": Gedanken von Simone de Beauvoir aus dem feministischen Klassiker "Das andere Geschlecht" werden ebenso zu hören sein, wie solche der US-Essayistin Susan Sontag oder der heuer verstorbenen Grazer Philosophin Elisabeth List. Schauspielhaus-Direktorin "Gastgeberin" Iris Laufenberg liest aus "Das Leben des Vernon Subutex" der französischen Romanautorin Virginie Despentes.
Weitere Vorlesende sind u.a. die NR-Abgeordnete und ehemalige Frauenministerin Juliane Bogner-Strauß mit einem Text der deutschen Autorin und Schauspielerin Katrin Bauerfeind, die Grazer grüne Stadträtin Judith Schwentner mit Passagen aus der Nationalratsdebatte zur 2011 gegenderten österreichischen Bundeshymne, die KPÖ-Stadträtin Elke Kahr, die VP-Landtagsabgeordnete Alexandra Pichler-Jessenko, die Pharmakologin Irmgard Lippe, die Soziologin Katharina Scherke sowie die Grazer Theologinnen Anneliese Felber, Gunda Werner und Ulrike Bechmann. Musikalische und schauspielerische Beiträge ergänzen das Programm.
Mehr als 40 Menschen aus Wissenschaft, Politik und Kunst treten mit dieser Veranstaltung für die Gleichbehandlung aller Geschlechter ein.
Montag, 9. Dezember 2019
17.00 bis 22.30 Uhr
Foyer Schauspielhaus Graz
Symposium
Dienstag, 10. Dezember 2019
9.30 bis 13.00 Uhr
Aula der Karl-Franzens-Universität Graz
Dienstag, 10. Dezember 2019
14.00 bis 15.00 Uhr
Aula der Karl-Franzens-Universität Graz
von Univ.-Prof. Barbara E. Reid, O.P., Ph.D.
Dienstag, 10. Dezember 2019
15.30 Uhr
Alter Senatssaal im Hauptgebäude der Karl-Franzens-Universität Graz
Genaues Programm zu allen Veranstaltungen
Die Elisabeth-Gössmann-Preise werden für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Frauen- und Geschlechterforschung seit 2001 regelmäßig vergeben und dienen der Nachwuchsförderung.
Die Arbeiten müssen an einer der theologischen Fakultäten oder -Hochschulen in Österreich angenommen worden sein und ein theologisches oder religionswissenschaftliches Thema behandeln, das sich kritisch mit frauen- und geschlechterspezifischen Fragen in den christlichen oder anderen religiösen oder weltanschaulichen Traditionen auseinandersetzen.