Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der international bekannte TV-Journalist und Buchautor Franz Alt legt hier ein neues Buch über Jesus und Magdalena vor. Er möchte darin ein integrales Gottesbild und Menschenbild vermitteln, in dem weibliche und männliche Dynamiken gleichwertig wirken. Er folgt dabei vor allem den gnostischen Evangelien (Evangelium der Maria, Evangelium des Judas), sie sind Zeugnisse eines gnostischen Christentums, das über 400 Jahre im römischen Imperium verbreitet war. Ab dem 5. Jh. wurde es vom Herrschaftschristentum der Bischöfe verboten und unterdrückt. Der gnostische Jesus/Christus wird als Offenbarer Gottes, als Friedensstifter, als Freund der Frauen,als Beschützer der Natur nachgezeichnet. Mit seiner Gefährtin (syzyge) Maria Magdalena offenbart er den Menschen die göttlichen Geheimnisse. Beide leben in inniger Liebe, sie beginnen für die Menschen ein neues Weltzeitalter. Doch die Bischöfe setzten ab 381 Christus als Weltherrscher (pantokrator) durch, die gnostischen Lehren wurden verboten. Mit dem Sprachforscher Günther Schwarz möchte der Autor viele Sprüche Jesu, die in den vier kanonischen Evangelien in griechischer Sprache vorliegen, in die aramäische Sprache Jesu zurück übersetzen. Dabei benutzt er die Peschitta aus dem 5. Jh. Doch damit zeichnet der Autor ein halbiertes Jesusbild, denn alle apokalyptischen Sprüche vom göttlichen Weltgericht, von der ewigen Feuerhölle und vom Teufel und vom Aufruf zum Krieg bleiben ausgeklammert. Jesus integriert nach den Lehren des C.G. Jung seine männlichen und weiblichen Anteile, zusammen mit Magdalena verkündet er einen männlich-weiblichen Gott (abba). Magdalena war die Erste, die Jesus nach seinem Tod als Lebende gesehen und verkündet hat, sie sei damit die erste Apostelin und “Päpstin”; nicht Petrus sei der erste Papst. Nun kommt Judas ins Spiel, er war ein besonderer Freund Jesu und musste im Auftrag Jesu den Lehrer der Weisheit an die jüdischen Behörden übergeben (paradidonai).Jesus wollte freiwillig in den Tod gehen, Judas war kein Verräter. Zur Auferstehung Jesu kommen zwei Möglichkeiten in den Blick: Entweder Jesus war am Kreuz nur ohnmächtig geworden und wurde von den Heilern gesund gepflegt; Danach ging er bis nach Indien. Oder Maria sah Jesus in einer Vision als Auferstandenen und Lebenden. Der Autor hält in der Tradition der Gnostiker eine mehrfache Wiedergeburt aller Menschen nach dem Tod für möglich; nach seiner Version glauben in Mitteleuropa heute fast 25% der Bevölkerung an diese neue Geburt. Das Buch ist mit großer Begeisterung geschrieben und es kann bei den Lesern Begeisterung wecken. Jesus und Magdalena werden als das größte Liebespaar der Weltgeschichte gesehen. Gott ist zu gleichen Teilen weiblich und männlich. Die beiden Offenbarer sind Friedensstifter und Umweltschützer, sie ringen um die Gleichwertigkeit der Frauen. Der Autor glaubt, dass es auch in der katholischen Kirche in 30 Jahren Priesterinnen, Bischöfinnen und Päpstinnen geben werde. Ein gnostisches Christentum könnte das alte Herrschaftschristentum ablösen, das im Sterben liege. Ein hoch aktuelles Buch, das beim Leser aber viel kritisches Denken und Urteilen voraussetzt.
ZIELGRUPPE: Theologen, Religionslehrer, Bibliker, Seelsorger, Erzieher, Psychologen, Journalisten, Kulturchristen, Esoteriker, Agnostiker, Pazifisten, Feministen, Umweltschützer.
Prof. Anton Grabner-Haider, Graz