Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Wir feiern die "Jahre der Bibel"! Mehr Lesen
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Corona wird als das Wort des Jahres, möglicherweise des Jahrzehntes, in die Geschichte eingehen. Das Virus Sars – CoV-II hat sich rund um den Erdball „Respekt“ verschafft. Ob mächtig oder nicht mächtig, ob reich oder arm, ob intellektuell oder nicht intellektuell, ob gläubig oder nicht gläubig – niemand konnte sich der Wirkung von und der Beeinflussung durch Corona entziehen. Die Aufarbeitung der globalen Folgen in gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht wird gewiss in vielen – nicht nur wissenschaftlichen – Publikationen ihren Niederschlag finden.
Auch die Kirchen waren und sind gefordert. Um den Problemhorizont aufzuzeigen, seien zwei Beispiele genannt: Wie gemeinschaftlich feiern ohne physischen Kontakt? Wie Menschen begleiten, die isoliert sind und nicht besucht werden dürfen – und manchmal nicht einmal im Sterben besucht werden durften? Hier hat uns die fortgeschrittene Digitalisierung aller Lebensbereiche geholfen. Gottesdienste konnten live im Netz mitgefeiert werden. Kreativität war gefordert und hat auch zu einigen geglückten Formaten geführt. So etwa hat die tägliche hl. Messe mit unserem Papst in der Kapelle der Casa Santa Marta zeitweise – was die Anzahl der Zuseher und Zuseherinnen betrifft – das Abendprogramm von RAI Uno übertroffen. Dennoch haben wir – auch bezogen auf die kirchliche Präsenz in der Notzeit des Lockdowns – unsere Lehren zu ziehen und für die Zukunft zu lernen.
Corona gleicht irgendwie einem Brennglas des Menschlichen – im Guten wie im Schlechten. Einerseits war menschlicher Zusammenhalt und nachbarschaftliche Solidarität im konkreten Alltag erfahrbar; andererseits gab es auch häusliche Gewalt und Verzweiflungstaten bis hin zum Suizid – auch junger Menschen. Die düstere Wirklichkeit des Corona hat Menschen von innen her geschwächt und Zukunftsängste – auch bezogen auf die wirtschaftliche Entwicklung – verstärkt. So manches an Verwerfungen wird sich wohl noch in den kommenden Monaten offenbaren. Die Welt dreht sich auch im Negativen dennoch weiter – mehr Hungertode in Afrika, die große Explosion in Beirut, die Tragödie in Moria und nach wie vor Flüchtlingselend an vielen Orten, … Demonstrationen und leider immer öfter damit zusammenhängende Unruhen in Weißrussland, aber auch in westlichen Staaten von Berlin bis in die Vereinigten Staaten … Verschwörungstheorien feiern Einzug auch in die Mitten vermeintlich aufgeklärter Staaten und verstärken Orientierungslosigkeit …
Auch unsere Printmedien wurden von der Pandemie intensiv gefordert. In den – auch von Kurzarbeit betroffenen – Redaktionen und vielfach unterstützt durch digitale Möglichkeiten wird man wohl viel diskutiert haben, was an Meldungen und Headlines der Situation angemessen und hilfreich ist und was eher nicht … Entscheidungen betreffend der Blattlinie bezogen auf Corona mussten ja getroffen werden. Diesbezüglich bin ich schon gespannt auf ihre Reflexionen. Leicht war und ist es jedenfalls nicht – für die Bevölkerung nicht, für die Regierenden nicht, für die Redaktionen der Medien nicht, für die Kirchen nicht.
Corona als Brennglas des Menschlichen fordert uns in dem heraus, was exemplarisch immer gelten sollte. Gegen das Böse und Spaltende zu kämpfen, das Gute zu stärken und den Zusammenhalt der Menschen zu unterstützen. Medien können das besonders gut: Verschwörungstheorien enttarnen und aufdecken, Orientierung durch seriöse und geprüfte Information geben, konkrete Beispiele von Zusammenhalt und Gutem inmitten der Gesellschaft zu thematisieren und zu veröffentlichen… Das haben sie getan. Mehr geht immer. Es hilft uns allen. Danke.