Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. 150 Jahre ist es nun her, dass es die Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz in der Steiermark gibt; 1870 wurde auch die Provinz gegründet, die 2007 in die Provinz Europa-Mitte aufgegangen ist. "Was Bedürfnis der Zeit ist, ist Gottes Wille" - dieses geflügelte Wort von P. Theodosius Florentini kann - wem sage ich das? - über Ihr Wirken, liebe Schwestern, gestellt werden. Denn es "muss" ja deutlich werden, dass das, was wir vor dem Kreuz Jesu Christi bekennen, "Hand und Fuß" bekommt: "Im Kreuz ist Heil, im Kreuz ist Leben, im Kreuz ist Hoffnung". Hier liegt meines Erachtens der innere Schlüssel für Ihr Engagement die Jahre herauf verborgen: ob das nun im Bildungsbereich gelebt wird oder in der Pflege und Betreuung, ob das in der Zuwendung und Unterstützung Benachteiligter oder aber in der Begleitung auf dem Weg des Glaubens geschieht: das Kreuz hat Wirkung hinein in viele Lebensbereiche. Und gerade deswegen können Sie, liebe Schwestern, dankbar auf die vielen Orte zurückblicken, in denen Sie Spuren in den letzten 150 Jahren hinterlassen haben.
2. Das, was sich in Ihr persönliches Leben eingeprägt hat seit der Taufe, hat sich durch Ihr Leben und Ihr Wirken eingeprägt an vielen Orten unserer Heimat. "Vergelt's Gott!" Ja: es ist eben unser Bekenntnis, dass das Kreuz Jesu Christi Wegweisung ist für unser Dasein - damals, als Maria Theresia Scherer und eben Pater Florentini dem Impuls zur Ordensgründung gefolgt sind, wie auch heute in Zeiten, in denen der Lebensstil des Gekreuzigten erneut auf ganz besondere Weise Heil für unsere Welt wirken kann. Das mehr oder weniger erste uns überlieferte Lied der Christenheit hat es uns ohnedies in der Lesung aus dem Brief an die Gemeinde in Philippi deutlich gemacht: es geht eben den Christen darum, sich ganz - aus Liebe - den anderen hinzugeben. "untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht" wird ja der Hymnus eingeleitet (Phil 2,5). Das Kreuz wird darin uns als Lebensstil mitgegeben. Dies ist damit dann auch (!) Gewissenserforschung für jede/n von uns: "Lebe ich, bin ich ganz beim Anderen?"
3. Papst Franziskus wird bekanntlich nicht müde, die Christenheit, uns als Kirche also, auf die Sendungsperspektive hinzuweisen, sind wir doch nicht dazu berufen, für uns zu leben, sondern dazu, für die Menschen zu leben: Ihnen gilt es, durch Tat und Wort die Hoffnung des Lebens aus dem Kreuz mitzuteilen. Gerade in Zeiten wie den heutigen in denen wir weltweit nach wie vor mitten in einer Pandemie stecken, tut es gut, diese Perspektive, diesen Standpunkt, diesen Blickwinkel einzunehmen. Und darum möchte ich Sie heute auch bitten: Werden Sie nicht müde, vom Kreuz aus die Welt zu betrachten, indem Sie sich selbst dorthin begeben. Da gibt es viele, die von Angst und Zukunftslosigkeit geplagt werden - die entsprechenden Abteilungen der Krankenhäuser sind in diesen Monaten sehr gut gefüllt, auch von relativ jungen Menschen. Wo also sind wir als Gemeinschaft derer, die Hoffnung zu bringen gesendet sind mitten hinein und trotz all des Leides, das uns in unseren Tagen begegnet, engagiert? Welchen notwendigen Beitrag haben wir in dieser Herausforderung zu leisten? - Oder wenn ich mir die Herausforderungen unserer modernen Welt mit der demographischen Entwicklung ansehe: was ist der unverzichtbare und notwendige Beitrag von uns als Gemeinschaft der Kirche, um das Älterwerden der Menschen mit all den damit zusammenhängenden Fragen entsprechend zu begleiten? Und - wenn ich heute hier bin: wo ist dann der Platz von Menschen wie Sie es sind, inmitten von alledem?
4. Hören wir also nicht auf, unsere Prägung, das Kreuz, hinein zu tragen in diese Welt um deutlich zu machen, dass darin das Heil liegt!
Lesungen:
1. Lesung: Num 21,4–9;
2. Lesung: Phil 2,6–11;
Evangelium,: Joh 3, 13–17