Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Es freut mich wirklich, hier sein zu können. An einem Ort, der die Aufmerksamkeit der ganzen Gesellschaft nötig hat. Denn mir scheint, um mit den Worten der heutigen 1. Lesung zu sprechen, dass die "Witwen", sprich die älteren Menschen "bei der täglichen Versorgung" nicht übersehen errden. Klar: wir standen und stehen vor großen Herausforderungen, die uns das Virus gestellt hat. Und die Verantwortungsträger sind in einer solchen Situation alles andere als zu beneiden, weil jede Entscheidung, die getroffen wird, eben nicht nur etwas zur Verbesserung einer Situation beiträgt, sondern auch so manches an negativen Folgen mit sich bringt. Und in den letzten Wochen wurden daher immer auch die Stimmen lauter, die in Erinnerung gerufen haben, dass es nicht nur um die leibliche, sondern auch um die soziale Gesundheit zu gehen hat.
2. Gerade deswegen bin ich heute hierhergekommen - an einem besonderen Tag, um jene in die Mitte zu rücken, die in den vergangenen Wochen auch deswegen gelitten haben, weil ihnen für das Leben so manches vorenthalten wurde an persönlicher Nähe der eigenen Lieben. Gerade am heutigen Muttertag, an dem üblicher Weise landauf, -ab Familien zusammenkommen um in irgendeiner Art und Weise sich ihrer eigenen Geschichte zu vergewissern und Dankbarkeit zu leben, wird dies wohl schmerzlichst vermisst. Stellvertretend für viele möchte ich dies daher mit dieser Feier zum Ausdruck bringen und damit auch deutlich machen, wie wichtig Nähe, Beziehung und Wärme trotz physischer Distanz sind.
3. Auch wenn ich mit Ihnen hier im Haus und all jenen, die mit uns verbunden sind, lediglich über neue Medien verbunden bin, möchte ich Ihnen, allen voran, Ihnen den Müttern und Großmüttern, aber natürlich all den Männern, die hier leben, heute ganz nahe sein und Ihnen versichern: wir, Ihre Kinder, Enkel und Urenkel vergessen Sie nicht. Zugleich rufe ich Ähnliches all jenen älteren Menschen von dieser Stelle aus zu, die allein zu Hause sind und sehnsüchtig auf ein erstes Miteinander warten: es gibt viele, die an Euch denken und ähnliche Gefühle zum Ausdruck bringen. Mehr noch: ich möchte Ihnen allen auch ein großes "Vergelt's Gott!" dafür sagen, dass Sie die Entbehrungen der letzten Wochen angenommen haben, die alles andere als leicht sind, mitunter wohl auch zu mancher Frage und so manchem Unverständnis geführt haben, aber Sie wissen und wir wissen es alle: Da haben wir es mit einem unsichtbaren Virus zu tun bekommen, das weltweit auch unbekannt war und daher einfach vielen rund um den Erdball Angst gemacht hat. Wir müssen ja nur auf so manche Gegenden in der Welt schauen und werden entdecken: das betrifft wirklich viele. Und viele sind bei weitem nicht in einer solchen Lage wie wir hier, um dem Krankheitserreger was entgegen zu setzen. Die Ärmsten in unserer Welt trifft es auch diesmal ganz arg.
4. Wenn wir einen weiteren Aspekt der ersten Lesung noch kurz anschauen, dann entdecken wir, dass die Apostel deswegen zu dieser Wahl aufgerufen haben, weil sie selbst sich nicht imstande gesehen haben, selbst alles zu erledigen. Daher kann und möchte ich es nicht verabsäumen, von dieser Stelle aus stellvertretend Danke zu sagen all jenen, die sich in den Gesundheits- und Pflegeberufen in den vergangenen Wochen und Monaten abgemüht haben, damit Leben hier und anderswo möglich ist. Siem die Pflegerinnen und Pfleger haben das, was möglich war, an Nähe und Fürsorge für Sie walten lassen und sind Ihnen daher wohl auch ein Stück weit im besten Sinn des Wortes nahe gekommen, sie sind ihnen wohl auch seelische Begleiter geworden, da ja auch in den Heimen die seelsorgliche Begleitung unter ganz anderen Umständen gewährleistet werden musste. Sie wurden Ihnen in diesen Wochen und mittlerweile Monaten zu "Diakonissen" und zu "Diakonen", weil Sie sich an den Tischen darum gekümmert haben, dass es Ihnen allen möglichst gut geht.
5. So hoffe ich und ich bete auch dafür, dass wir in den kommenden Tagen auch das persönliche Miteinander in geordneten Bahnen wieder leben können, damit auch auf dem Weg der "sozialen Gesundheit" wir vorankommen.
Die Lesungen des heutigen Sonntags:
Lesung: Apg 6,1–7;
2. Lesung: 1Petr 2,4–9;
Evangelium: Joh 14, 1–12