Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. "Die Wohnzimmer sind derzeit zu unseren Kirchenbänken geworden." So hat es vor einiger Zeit Erzbischof Franz Lackner ausgedrückt. Und tatsächlich ist es so. Viel stärker als im gewohnten Alltag sind viele, die sich zu Christus bekennen, derzeit auf sich selbst verwiesen, wenn sie ihren Glauben zum Ausdruck bringen wollen. Gewohnte Feiern gibt es nicht - und in der Familie für ein Gebet zusammen zu kommen ist wohl einigen oder vielen abhanden gekommen. Gott sei Dank hat auch unsere Diözese sich bemüht, für diese Zeit Materialien an die Hand zu geben. Heute etwa liegen einer Wochen-Zeitung Gestaltungsmöglichkeiten für Palmsonntag bei, auf unserer diözesanen Homepage sowie im Sonntagsblatt gibt es schon seit geraumer Zeit Ideen, wie wir "Hauskirche" leben können. Denn: unser Glaube an Gott verlangt "Ausdruck".
2. Nichts anderes meint Jesus, wenn er heute im Evangelium meint: "Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wirklich meine Jünger." Daher: lassen wir Ihn durch Sein Wort in unser Leben herein und wenden wir uns, einzeln oder gemeinsam - wie es eben möglich ist - im Gebet Gott zu. Üben wir uns darin - dann werden diese Tage nicht nur Tage der auferlegten Quarantäne[1], sondern zu einer Art "geistlicher Übung", Exerzitien im Alltag sozusagen - und damit "beste" Vorbereitung auf Ostern.
[1] Anselm Grün in: Quarantäne. Eine Gebrauchsanweisung. So gelingt friedliches Zusammenleben zu Hause, Freiburg: Herder 2020: "Der Begriff »Quarantäne« steht für eine Zeit der Abgrenzung, der Isolation, zeitlich begrenzt. Das ist wichtig: Es wird ein Ende der Quarantäne geben, das sollten wir uns immer wieder sagen. Allerdings weist die Herkunft des Wortes auch darauf hin, wie schwer und fordernd diese Zeit sein kann. Anfang des 15. Jahrhunderts mussten Seeleute, die unter Verdacht standen, die Pest oder andere Seuchen an Bord zu haben, außerhalb von Häfen ankern. In Italien bezeichnete man das als quaranta giorni, als »vierzig Tage«. Diese vierzig Tage und das Wort erinnern an das italienische quaresima, die Fastenzeit. Die Fastenzeit ist eine Zeit des Verzichts, eine Übungszeit, die den Menschen auf die Probe stellt. Nicht nur spirituell, sondern ganz konkret. Dass die Corona-Quarantäne mit der Fastenzeit zusammenfällt, ist dabei ein bemerkenswerter Zufall. Einer, den wir aber durchaus bedenken können, wenn es darum geht, was diese Zeit für uns und unsere Gesellschaft bedeutet. Wenn wir fragen, wie wir durch diese Krise kommen und was wir daraus lernen, ohne in einen blinden Fatalismus oder auch naives »Lob der Krise« abzurutschen."