Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. "Der Name Jesu soll verherrlicht werden" lautete die Aufforderung, die uns Paulus im 2. Brief an die Gemeinde in Thessalonich heute mitgegeben hat. Wie gut also, dass wir gerade am heutigen Sonntag Ihre Orgel hier in Judenburg-St. Nikolaus weihen können, die ja deutlich vor Augen führt, dass die Verherrlichung Jesu in vielen Lebenslagen möglich ist: ihre zahlreichen Umbauten seit 1829 und ihre jetzige Restaurierung und die Erweiterung um ein Manual sowie die nunmehr 35 Register könnten hierfür als Beispiel genommen werden: Was auch immer in der Welt um uns herum "los" ist, die Orgel Ihrer Pfarrkirche kann dies in klangvollen Stimmungen ausdrücken.
2. Und tatsächlich "schafft" es die "Königin der Instrumente" mit den unterschiedlichen Arten wie Pfeifen gebaut werden, unterschiedliche Stimmungslagen menschlichen Daseins zum Ausdruck zu bringen. Und bekanntlich ist es ja die "innerste Berufung" des Menschen, sich als jemand zu verstehen, der von Gott her und auf Gott hin lebt. Wenn wir also - wie es unser Zukunftsbild als Grundhaltung programmatisch vorsieht - tatsächlich "die Melodie Gottes" in unser Leben aufnehmen, dann bedeutet dies nichts anderes, als dass wir Freude und (!) Trauer, Angst, Sorgen und (!) frohe Erwartung wie auch Hoffnung mit IHM leben dürfen. - Auch ich bin einer, der darin sich nach wie vor zu üben hat, denn - um an Katharina von Siena zu erinnern: alles, was Gott tut und zulässt, dient einzig und allein dem Heil der Menschen[1]. Ja: lernen wir mehr und mehr, alles, was uns widerfährt, mit IHM zu leben. Nur so (!) kommen wir im Leben voran und werden es sehen als Chance, täglich neue Schritte auf dem Weg zurücklegen zu können, der uns anvertraut ist auf unserem je persönlichen Weg der Nachfolge.
3. Wie gut, dass gerade am heutigen Sonntag Ihre Orgel aufs Neue geweiht wurde, denn jede und jeder von uns ist berufen, Jesus mit dem persönlichen Leben zu verherrlichen - und das machen die xxx Pfeifen deutlich, die ab heute in neuem "Glanz" erklingen. Und wehe - das war wohl mit ein Grund dafür, sie zu renovieren - etwas stimmt an 1 nicht ... Auch dies kann uns ein Bild für unser Leben als Kirche in vielfältiger Hinsicht abgeben: Nur dann, wenn jede und jeder von uns sich mit den persönlichen Begabungen zum Gelingen des Ganzen einbringt, wenn wir also füreinander im besten Sinn des Wortes leben, ist Kirche jener Leib, der erst durch die verschiedensten Glieder ansehnlich Jesus Christus als den Lebendigen im Heute unserer Tage widerspiegelt. Unter anderem haben wir deswegen uns im Zukunftsbild mit auf den Weg gegeben, dass wir uns über die Vielfalt an Berufungen freuen und daher auch jene verstärkt in den Blick nehmen, die wir üblicher Weise "geistlich" nennen. - Dieses Bild aber kann durchaus auch auf das Miteinander einzelner Gruppen in der Kirche von Graz-Seckau bezogen werden, denn: wenn wir nicht lernen, uns als Pfarren, als unterschiedlichste "Erfahrungsräume von Kirche" in Kindergärten und Schulen, in Pflege- und Krankenhäusern usw. zu verstehen, wenn wir unter uns gemeinsam nicht mehr und mehr dem Gebot Jesu entsprechen wollen, den Nächsten wie uns selbst zu lieben, also auch die Pfarre des Nächsten wie unsere eigene, nehmen wir uns auch strukturell (!) die Chance, dem Evangelium entsprechend zu leben.
4. Ich möchte Ihnen aufrichtig danken, dass Sie sich hier mit viel Herz, Hirn und auch Handkraft eingesetzt haben, dass unterschiedlichste Register neu erklingen und dass nunmehr auch die verschiedensten Pfeifen wieder miteinander Wohlklang ergeben. Gerade deswegen lade ich Sie aber auch ein, das Bild der Orgel sich zu verinnerlichen, damit durch Ihr Leben, durch Ihr miteinander Leben und Ihr "Lebensspiel" mehr und mehr die Wirklichkeit des Auferstandenen hier im Aichfeld und damit auch in unserer Diözese Heimat findet.
[1] Vgl. ihren "Dialog von der göttlichen Vorsehung".
Die an diesem Sonntag verkündeten Schriftstellen:
1.Lesung: Weish 11,22 – 12,2;
2. Lesung: 2Thess 1,11 – 2,2;
Evangelium: Lk 19,1–10