Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Seit nunmehr 100 Jahren ist an diesem Ort durch die Struktur einer Pfarre deutlich, wie bedeutsam uns die heilende Zuwendung Jesu zu den Armen und Kranken und den Bedrängten jedweder Art ist[1]. Als Kirche Jesu Christi können wir auch nicht anders, als dies zu betonen. Ja, wenn wir uns als Christen ernst nehmen, dann gilt es - mehr denn je - den Menschen im Blick zu haben. Kirchen als Gebäude, Pfarren als Struktur haben eigentlich nur dann Sinn, wenn diese Perspektive eingenommen und ihr entsprechend gelebt wird. Mit der Tatsache, dass sich unser Landeskrankenhaus und Universitätsklinikum eine Kirche und eine Pfarre in Zusammenarbeit mit der Diözese "leistet", macht deutlich, dass es uns als Gesellschaft in einem Hospital nicht nur um sehr gute medizinische Versorgung geht, sondern dass der Mensch im Mittelpunkt steht, der uns durch Krankheit und Fragen rund um sein irdisches wie auch ewiges Heil hier zum Nächsten wird.
2. Diese/r Nächste ist jemand, der geliebt werden will, der in eine Beziehung eintritt mit denen, die hier tätig sind, der seine Nöte als kranker Mensch deutlich zum Ausdruck bringt, dessen Sein förmlich nach "Heilung" und damit nach Zuwendung schreit. Gerade deswegen möchte ich den heutigen Festtag hier nicht verstreichen lassen, ohne allen zu danken, die in diesem großen Krankenhaus arbeiten und wirken. Trotz allem, was ihnen an Vorgaben mitgegeben ist, verlieren sie nämlich diese Perspektive der Hinwendung zum Menschen nicht aus dem Blick. Denn - um das Evangelium in Erinnerung zu rufen, das uns eben verkündet worden ist: In diesen Babys, Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen, Senioren und alten Menschen begegnen uns einzigartige Menschen, die in sich das Abbild jenes Gottes tragen, von dessen Wesen wir sagen, es ist Liebe. Durch diese Art im Arbeitsalltag eines modernen Spitals miteinander umzugehen, lassen sie - an welcher Stelle sie auch immer den Dienst hier versehen mögen - den Menschen die ihnen eigene Würde deutlich werden, die durch nichts und niemanden genommen werden kann. Mehr noch: Sie "arbeiten" förmlich daran, diese Würde ernst zu nehmen und erfahrbar werden zu lassen, weil eben Gott einer ist, der das Leben will - und es in Fülle, weil auf ewig, will.
3. Feiern Sie also diesen Tag der Erinnerung als Vor-Gabe für die Zukunft, in der das geistliche Wohl aller, die hier wirken und derer, die sich nach Heilung sehnen, Maß ist für die Gestaltung des Alltags. Daher sage ich auch ein großes "Vergelt's Gott!" jenen, die in der Seelsorge - egal welcher Konfession oder Religion - dieses innerste Pünktchen des Menschen hochhalten. Dann macht Pfarre hier Sinn.
[1] vgl. Zukunftsbild der Diözese Graz-Seckau II,3.
Folgende biblische Texte wurden während der Festmesse verkündet:
Lesung: Ez 34,11−12.15−17;
Evangelium: Mt 25,31−40