Der Hahn der Hoffnung
Haben Sie ein Lieblingstier? Gerade zu Ostern laufen viele Tiere herum in unseren Vorstellungen: Hasen, Lämmer und Küken. Jesus hat bei seinem letzten Osterfest, bei seinem Einzug in Jerusalem, den Esel als sein Lieblingstier gefunden. Er reitet auf einem jungen Esel und zeigt ich komme als Friedenskönig zu euch.
Mein Lieblingstier für das heurige Osterfest ist der Hahn. Wir werden heute noch in der Kirche vom Hahn hören, der Petrus zum Weinen gebracht hat.
Wenn Hähne Luft holen und krähen, dann wird es laut, dann ist es vorbei mit dem Schlafen. Das ist kein liebliches Gezwitscher sondern ein Schrei, der durch Mark und Bein geht.
Heute der Palmsonntag will uns aufwecken, munter machen. Der Palmsonntag führt hinein in die Karwoche, in die Leidensgeschichte Jesu, ins Osterfest, und Ostern sagt uns: Gib nicht auf! Gib die Hoffnung nicht auf. Du darfst wieder lebendig werden!
Es gibt vieles, was uns stört, ärgert, irritiert. Unsere Welt ist voll von Alarmmeldungen und Nachrichten über Kriegen und Katastrophen.
Ostern weckt uns auf aus diesem Lärm und Geschrei: Gib die Hoffnung nicht auf! Es ist einer da, der unsere Schwierigkeiten kennt, der weiß, wie das ist, wenn es eng wird, wenn scheinbar die Ungerechtigkeit siegt, wenn andere in mörderischer Absicht über Gewaltlose herfallen. Jesus, in dem sich für uns Gott selbst zeigt, kennt unsere schlimmsten Seiten und unsere größte Not. Er ist zu Ostern durchgekommen. Seine Liebe hat ihn durchgetragen sogar durch den Tod.
Der Hahn weiß, wann die Sonne aufgeht und kräht.
Lassen wir uns aufwecken vom Hahn der Hoffnung. Er kräht solange bis das Licht kommt. Geben wir nicht auf und setzen wir immer wieder Zeichen der Solidarität. Fangen wir an zu teilen mit denen, die unsere Hilfe brauchen. Reden wir gut von denen, die in unserem Land Schutz suchen. Hören wir auf die hin, die anderer Meinung sind und streiten wir uns zusammen. Werden wir offen und akzeptierend gegenüber denen die anders lieben und leben.
Der Hahn ruft – Ostern bringt neue Farbe ins Alltagsgrau, Ostern kann unsere Blasen, in denen wir uns mit unserer Meinung eingerichtet haben, platzen lassen. Wenn das passiert, dann nehmen wir wahr woher das Licht kommt. AMEN!