Wie ist Gott zu uns?
Wer von euch kennt Johannes Strolz?
Johannes Strolz ist der Olympiasieger in der Alpinen Kombination. Am Donnerstag hat er Olympiagold geholt und damit ein Märchen wahr gemacht. Er, der sooft verloren hat, hat es geschafft. Und das genau 34 Jahre nach seinem Vater Hubert, der in derselben Disziplin die olympische Goldmedaille gewonnen hat.
An Johannes Strolz habe ich zuerst gedacht als ich im heutigen Evangelium von Jesus gehört habe: Selig, die ihr weint, denn ihr werdet lachen. Lk 6,21
Jesus stellt mit seiner Predigt alles, was sonst normal ist, auf den Kopf. Er will uns klarmachen: Nicht wer reich und schön ist, darf glücklich sein sondern die Armen. Nicht, die alles haben und satt sind, haben es toll, sondern die, die hungrig sind. Was meint Jesus damit?
Johannes Strolz hat in einem Interview nach seinem Sieg davon erzählt, dass sein Papa ein guter Papa war. Er war nicht der tolle Olympiasieger, der seinem Sohn Druck gemacht hat, damit er genauso erfolgreich wird wie er. Nein, sein Papa war einfach Papa für ihn und hat mit ihm unheimlich viel Geduld gehabt und viel ausgehalten. Er hat von seinem Papa nie ein ungehaltenes Wort gehört. Aber er hat von ihm gelernt – trotz Niederlagen – nie aufzugeben, immer nach vorne zu schauen und fleißig zu trainieren.
Es hat lange gedauert und war nicht einfach, aber dann nach vielen Tränen, konnte am Donnerstag Johannes Strolz endlich lachen und alle haben sich mit ihm von Herzen mitgefreut.
Wenn Jesus predigt, dass die Armen, die Hungrigen, die Weinenden und die Ausgeschlossenen glücklich sein dürfen, dann will er uns sagen, wie Gott zu uns ist. Jesus nennt Gott seinen lieben Vater. Auf ihn verlässt er sich in seinem Leben voll und ganz. Auf diesen Vater im Himmel, der uns alle unendlich liebhat, wie Väter und Mütter ihre Kinder lieb haben, dürfen wir uns genauso voll und ganz verlassen. Und wenn wir dann selber ausgeschlossen werden von anderen, arm oder hungrig dastehen und scheinbar immer nur verlieren, dann wird uns dieser gute Gott wieder aufhelfen und auf die Füße stellen und unsere Tränen abwischen.
Vertraue auf diesen guten Gott. Glaube an ihn, dann hast auch du gewonnen! Amen!