Was sollen wir tun?
Was sollen wir tun?
Diese Frage hat Johannes am Jordan provoziert. Eine Frage, die auch in uns auftaucht, wenn wir unsere Umgebung und die jetzige Krisenzeit ernst nehmen.
Johannes hat den Menschen damals einfache und klare Handlungsanweisungen gegeben. Dabei fällt mir auf, dass Johannes nicht so sehr sagt, was alles genau zu tun ist, sondern viel eher, was zu lassen ist. Wenn du etwas doppelt hast, dann lass es, lass es los, gib es her, dem, der zu wenig hat. Aus den Zöllnern und Soldaten will Johannes keine Musterknaben machen, sondern meint schlicht: Lasst es! Lasst es gut sein, mit dem, was festgesetzt ist. Lasst es gut sein, keine Gewalt.
Unter diesem Blickwinkel des Lassens, des Loslassens und des Gut sein Lassens können wir in diesem Advent das aufrüttelnde Lehrschreiben von Papst Franziskus „Laudato si – Über die Sorge für das gemeinsame Haus“ neu lesen.
Zwei Haltungen fordert Papst Franziskus ein:
- Die eine: Bevor du aktiv wirst und etwas tust, schau zuerst gut hin auf die Schöpfung. Im Kapitel 6 „Ökologische Erziehung und Spiritualität“ schreibt der Papst: Der innere Friede der Menschen hat viel zu tun mit der Pflege der Ökologie und mit dem Gemeinwohl, denn wenn er authentisch gelebt wird, spiegelt er sich in einem ausgeglichenen Lebensstil wider, verbunden mit einer Fähigkeit zum Staunen, die zur Vertiefung des Lebens führt. Die Natur ist voll von Worten der Liebe. LS 225 Auch der Friede kommt vom Sein lassen können.
- Praktisch heißt das: Einer neuer Lebensstil ist nötig, wie damals bei Johannes am Jordan. Dazu Laudato si: Die Erziehung zur Umweltverantwortung kann verschiedene Verhaltensweisen fördern, die einen unmittelbaren und bedeutenden Einfluss auf den Umweltschutz haben, wie die Vermeidung des Gebrauchs von Plastik und Papier, die Einschränkung des Wasserverbrauchs, die Trennung der Abfälle, nur so viel zu kochen, wie man vernünftigerweise essen kann, die anderen Lebewesen sorgsam zu behandeln, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder ein Fahrzeug mit mehreren Personen zu teilen, Bäume zu pflanzen, unnötige Lampen auszuschalten. LS 211
Einfach, klar und doch nicht selbstverständlich. Was sollen wir tun? Es gut sein lassen für uns selbst, die anderen und für die Schöpfung. AMEN!