Effata - Öffne dich!
Effata – Öffne dich! Mit Seufzen und einem klaren Zuspruch heilt Jesus einen Gehörlosen und Sprachlosen.
Nach Öffnungen sehnen wir uns auch in Zeiten der Pandemie, wenn wir darum bangen, ob oder wann der nächste Lockdown kommt.
Diese Heilungserzählung über die Begegnung mit Jesus kann uns ermutigen zu einer Haltung, die wir heute notwendig brauchen, die Offenheit.
Jesus hat keinen Lebensratgeber geschrieben und nicht systematisch dargelegt, wie und wo wir das Glück finden. Er hat in sich das Vertrauen in das Göttliche wachsen lassen und wusste sich von Gott geliebt, wie ein Kind von seinen Eltern. Darum nennt er ganz selbstverständlich Gott seinen Vater, Abba, Papa. Dieser Wirklichkeit, die in uns allen da ist, hat er sich geöffnet.
Und Jesus hat die Sorgen und Fragen, die Ängsten und Krankheiten der Menschen deswegen an sich herankommen lassen können. Ohne Angst hat er sich allen geöffnet. Dadurch hat er heilsam gewirkt.
In unserer Gesellschaft, in der Politik, in der Wirtschaft, auch in der Kirche werden immer wieder Grenzen gezogen, Grenzen dicht gemacht, Wege zueinander abgeschnitten, Menschen eingeteilt und bewertet. Da sind die einen und dort die anderen, die sind mir sympathisch, mit den anderen kann ich nichts anfangen. Das sind die Guten und die anderen die Bösen. Wir konstruieren ständig Wirklichkeiten, die uns nicht mehr Sicherheiten geben sondern uns unglücklich machen, weil sie uns voneinander trennen.
Worin kann sich heute ein lebendiger und vertrauensvoller Glaube zeigen? In einer gelebten Offenheit, die aus dem inneren Vertrauen auf den tragenden spirituellen Grund wächst.
Wir brauchen einander, um gemeinsam in der Mitte des Lebens anzukommen. Wir als Kirche leben aus dem tiefen Vertrauen, dass wir geliebt und angenommen sind, darum dürfen wir offen miteinander umgehen und offen auf andere zugehen. Auch auf die Gefahr hin, dass manche uns für nicht ganz dicht halten.
Trotzdem keine Angst: Effata – öffne dich! AMEN!