Predigt
Sehen wir schon das Neue?
„Inkonsequent“ von Lothar Zenetti
„Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Kirche.
Sie werden antworten: Die Messe.
Frag hundert Katholiken, was das Wichtigste ist in der Messe.
Sie werden antworten: Die Wandlung.
Sag hundert Katholiken, dass das Wichtigste in der Kirche die Wandlung ist. Sie werden empört sein: Nein, alles soll bleiben wie es ist.“
Wir leben in einer Wirklichkeit, die ich mir vor einem Jahr nicht vorstellen konnte. Unser Zusammenleben hat sich gewandelt und auch in der Kirche ist vieles anders geworden. Ich hätte gestaunt, wenn mir jemand gesagt hätte, dass im Jahr 2021 vieles in der Pastoral digital geschieht von Dienstbesprechungen über Elternabende bis zum gemeinsamen Nachtgebet.
Jetzt ist es aber so!
Wandlung, Erneuerung, Umkehrung dafür ist die Zeit vor Ostern die beste.
Das Lied, das wir heute zu Beginn gehört haben, ist ein Loblied auf die Wandlung, ein neues Lied. Es besingt die Messe, die wir Sonntag für Sonntag feiern. Vieles klingt bekannt und ist doch neu. Einige Beispiele aus dem Text:
In der 3. Strophe: Öffnet eure Herzen, ändert euren Sinn…Wunden sollen heilen, unsere Not wird gut.
In der 4. Strophe: Unrecht muss nun weichen, Lüge untergehn…Wolken sind zerrissen, hell strahlt auf das Licht. Warum sehn so viele all dies Neue nicht?
In der 5.Strophe: Er heilt alles Unheil, Einsamkeit und Not, gibt für uns sein Leben, hier in Wein und Brot.
Ein Lied für unsere Zeit. Ein Lied der Hoffnung in der Pandemie.
Jede Messe auch ohne Gemeindegesang, mit Abstand und mit Masken hat als innersten Kern die Wandlung. Nicht nur die Wandlung von Brot und Wein in Christi Leib und Blut, sondern unsere Wandlung in der Begegnung mit dem auferstandenen Christus in der Kommunion. Da ist immer wieder Neubeginn!
Sehen wir schon all das Neue?
Sehen wir schon all das Neue, zu dem uns Christus ermutigen will?