Ebenso wurden die Gottesdienstzeiten neu festgesetzt: 08:00 Liezen, 09:00 Weißenbach, 10:30 Liezen, 19:00 Liezen
Zum Silbernen Bestandjubiläum der Kirche Weißenbach sollte die Kirche durch den Einbau der noch fehlenden drei Giebelfenster (Nach Entwürfen von Prof. Luis Sammer gefertigt in der Glaswerkstätte des Stiftes Schlierbach) fertiggestellt werden und einige dringend notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Nach Ostern 1992 begannen die Sanierungsarbeiten am Beton, alle Holzteile wurden gestrichen und konserviert. Die Zugänge wurden trocken gelegt und gepflastert. Im Inneren wurden alle nicht tragenden Teile sehr hell gefärbelt, die tragenden Betonpfeiler in einer sehr hellen Betonfarbe gestrichen. Zum Kirchweihfest „Christi Himmelfahrt“ am 20. Mai 1993 wurde der Abschluß feierlich begonnen und den Besuchern eine Erinnerungsgabe als Baustein verkauft, um einen Teil der Gesamtkosten von öS 785.500,-- (=EUR 57.084) zu finanzieren.
(kursive Texte wörtlich aus der Pfarrchronik)
Himmelfahrtsfenster in Weißenbach bei Liezen
Die Kirche Weißenbach bei Liezen ist eine Christi Himmelfahrtskirche: Aber was feiern wir eigentlich an diesem Festtag?
„Im siebenten Himmel“, „Um Himmels Willen“, „aus heiterem Himmel“, „himmelhochjauchzend“ – der Himmel hat nicht nur bei Gesprächen über das Wetter Eingang in unsere Alltagssprache gefunden. Aber was ist „der Himmel“ eigentlich für uns Christen?
In vielen Religionen wird „oben“, also im Himmel oder wie zum Beispiel in der griechischen Mythologie dem Olymp, das Göttliche, Seligmachende angesiedelt, im Gegenteil dazu das Böse, verderbliche „unten“, zum Beispiel in der Hölle. Auch im täglichen Sprachgebrauch sprechen wir von „Hochgefühl“, wenn es uns gut geht, wenn uns etwas gut gefällt, ist es „himmlisch“ - im Gegenteil dazu sind wir „tieftraurig“ oder haben ein „Tief“. „Himmel“ kann man also als Synonym für einen Ort nehmen, wo alles Gute zu finden ist – auch ohne eindeutig geografisch lokalisierbar zu sein.
Das in der Bibel verwendete hebräische Wort shamayim (dt. in den Höhen) - und das griechische uranos werden mit dem deutschen Wort „Himmel“ widergegeben. Der „Himmel“ hat in der Bibel mehrere Bedeutungen und Bezugspunkte, zum Beispiel als Atmoshäre, wo Vögel fliegen, Blitze zu sehen sind und woher der Regen fällt (Gen 7,23/Dan 4,18/Lk 17,24); als Firmament, wo Sonne, Mond und Sterne sich befinden (Gen 1,14ff.), oder als Wohnsitz Gottes (Ps 2,4/Mt 5,34) und der Engel (Mt 22,30/Gal 1,8).
Zu Christi Himmelfahrt feiern wir das Ereignis, das im apostolischen Glaubensbekenntnis mit „aufgefahren in den Himmel“ benannt wird: 40 Tage nach seiner Auferstehung von den Toten zeigte sich Jesus seinen Jüngern und wurde dann an seinen Platz zur rechten Gottes erhoben (z.B. Apg 1,1-11). In der Antike war der Platz rechts von Hausherrn der Ehrenplatz, in diesem Fall sprechen wir also vom „besten Platz“ im Himmel, der für Jesus reserviert war. Am 39. Tag nach dem Ostersonntag, also immer an einem Donnerstag ist daher „Christi Himmelfahrt“, in vielen Ländern der Erde wie auch in Österreich ein Feiertag und wir in der katholischen Kirche als Hochfest gefeiert.
Der Himmel ist aus Sicht des Glaubens kein Begriff der Geographie, sondern die vollendete Beziehung des Menschen zu Gott, wie Diözesanbischof in seinem Buch „Ein Fest gegen die Schwerkraft“ schreibt: Himmelfahrt Christi bedeutet, dass der menschgewordene ewige Sohn Gottes seine menschliche Natur erhoben hat in die ewige Beziehung liebender Selbstübereignung an den Vater. Damit hat er einen „Raum“ geschaffen, der allen Menschen offen steht, die glaubend und liebend zu ihm gehören. In Johannes 14,2 heißt es: „Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen … Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten […] Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin.“
Im Mittelalter wurde die Himmelfahrt in der Liturgie recht plastisch dargestellt: Eine Christusskulptur wurde durch ein sogenanntes „Himmelfahrtsloch“ oder „Heiliggeistloch“ im Kirchendach nach oben gezogen. Zu Pfingsten ließ man übrigens durch dieselbe Öffnung eine weiße Taube – aus Holz oder Fleisch und Blut - herab. Ein solches Loch ist in der Steiermark übrigens noch in der Pfarrkirche Hl. Johannes der Täufer in Feldkirchen bei Graz oder in Pöllauberg zu sehen.