Pilgern hat für die Menschheit über Jahrhunderte Tradition als eine Form individuell religiöser und allgemeiner kultureller Betätigung in ihrem Leben. Die Menschen sind unterwegs auf den Spuren von Heiligen, durch fremde Länder, auf den Wegen zu Heiligen Orten. Dabei kommt es immer wieder zu Erfahrungen von Neuem und von Grenzen. Unter dem Titel „Wasser – Pilgern. Über Grenzen hinweg!“ haben der Seelsorgeraum Steir. Salzkammergut in Kooperation mit den Pfarren aus der Region der Europäischen Kulturhauptstadt 2024 salzkammergut einen neuen Pilgerweg konzipiert. Von der Wallfahrtskirche Maria Kumitz/Bad Mitterndorf nach Bad Aussee geht der Weg von den drei Quellen der Traun weiter über die Grenze nach Oberösterreich. Durch die historisch und kulturell bedeutenden Regionen Hallstatt, Bad Ischl und Ebensee führt der Fluss die Pilger über den Traunsee nach Traunkirchen und Gmunden bis zum Traunfall in der Pfarre Roitham/OÖ. Auch wenn der komplette Weg erst zum Festjahr der Kulturhauptstadt 2024 seinen Höhepunkt finden wird, laufen die Vorbereitungen schon seit Langem. Die oberösterreichischen Pfarren haben im Juni die erste Etappe von Stift Lambach zum Traunfall durchgeführt. Von steirischer Seite starten wir am 14. Und 15. Oktober 22 unseren Pilgerweg mit den beiden Etappen von Maria Kumitz über Bad Aussee nach Altaussee und am zweiten Tag als Pfarrwallfahrt von Altaussee, Bad Goisern nach Lauffen/OÖ zu Kirche Maria im Schatten. Der genaue Ablauf ist dem veröffentlichten Plakat zu entnehmen.
Dieser Pilgerweg soll mit seinem Bestreben zum Verbinden der Menschen in der Region auch ein Projekt für die Europäische Kulturhauptstadt 2024 salzkammergut werden. Wir wollen nicht nur die offensichtlichen, äußeren, politischen Grenzen zwischen Gemeinden und Bundesländern überwinden, sondern ganz besonders auch die Grenzen, die der Mensch in sich trägt. In diesem Sinne führt der Pilgerweg zur inneren Erneuerung, der pilgernde Mensch ist „auf dem Weg zu sich selbst“.
Die Begehung des Pilgerweges, schon vor 2024, dient der besonderen Vorbereitung der Pilger und der Menschen in den Pfarren. Auch soll dieser Weg ja nicht nach dem Jahr der Kulturhauptstadt 2024 vergessen werden, sondern individuell oder durch Pilgergruppen auch in Zukunft begangen werden.
Pilgern lebt durch und mit den Menschen, die auf dem Weg sind.