Zu Allerheiligen haben wir die Heiligen geehrt, die uns ein Vorbild im Leben sein sollen. Am 11. November wird der Heilige Martin gefeiert, der uns - vor allem im Umgang mit unseren Mitmenschen - ein besonders leuchtendes Vorbild ist, nicht nur, weil wir ihn mit einem Laternenumzug feiern. Wer war Martin? Und worauf begründen sich die vielen Traditionen, die rund um das Martinsfest begangen werden? Fragen und Antworten zum Heiligen Martin.
Wer war der Heilige Martin wirklich?
Geboren wurde Martin im heutigen Ungarn. Auf Wunsch seines Vaters wurde er Soldat und war in Amiens im heutigen Frankreich stationiert. Als Soldat soll er auch die Tat vollführt haben, die ihn weltberühmt machte: Für einen vor den Stadttoren sitzenden frierenden Bettler teilte Martin seinen Mantel und schenkte ihm eine Hälfte. In der Nacht darauf soll ihm Jesus, mit dem halben Mantel bekleidet, erschienen sein. Martin konnte schließlich den Beruf des Soldaten nicht mit seinem Christsein vereinbaren. Er gründete zwei Klöster, 372 wurde er schließlich zum Bischof von Tours geweiht und machte sich in diesem Amt bis zum Tod sehr verdient. Begraben wurde er am 11. November 397, seinem heutigen Gedenktag.
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Am Allerheiligen- und dem darauf folgenden Allerseelentag werden wir an die Sterblichkeit des Menschen erinnert, aber vor allem an das, was nach dem Tod eines Menschen von ihm in uns bleibt.
Zu Allerheiligen erinnern wir uns an jene, die ein Leben der Gottes- und Nächstenliebe geführt haben und die wir als unsere Vorbilder in Glauben und Leben sehen - an die Heiligen. Dabei gibt es jene, die „offiziell“ heiliggesprochen wurden, aber auch welche, die nicht im Kalender stehen und somit keinen eigenen Gedenktag haben.
Das Fest steht in engem Bezug zu Ostern und damit zur Auferstehung der Toten. Die Heiligen stehen laut christlicher Überzeugung bereits in Gemeinschaft mit Gott und bilden die "Kirche des Himmels". Den Gläubigen soll das Gedenken Motivation sein, das eigene Leben intensiver im Sinne des Evangeliums zu leben und so einen Weg der "Heiligkeit" zu gehen.
Gräbersegnungen
Am Allerseelentag wird aller Verstorbenen gedacht und für sie gebetet. Zu diesem feierlichen Anlass werden auch die Gräber geschmückt. Am Allerheiligen- oder am Allerseelen finden auf unseren Friedhöfen Gräbersegnungen statt (mehr Infos dazu in der gelben Spalte). Man kommt am Friedhof zu einer kurzen Andacht zusammen. Danach gehen Priester, Diakone, oder auch beauftragte Laien von Grab zu Grab und besprengen es mit Weihwasser.
„Die Gräbersegnung ist für viele Menschen ein wichtiges Ritual. Es ist ein Zeichen, dass unsere lieben Verstorbenen nicht vergessen sind und ein Hoffnungszeichen dafür, dass der Tod nicht das Ende ist“, so Anton Tauschmann, Leiter des Bereichs Seelsorge in der Diözese Graz-Seckau. "Allerseelen bietet uns die Möglichkeit, uns auch über den Tod und unsere Vergänglichkeit Gedanken zu machen, Themen, die oft gesellschaftlich ausgespart werden.“
Viele Angehörige warten nach der gemeinsamen Andacht bei einem Grab ihrer Familie bis es gesegnet wurde. Diese Zeit wird zum Gebet für den, oder die Verstorbene:n genutzt. Oder man erzählt einander Geschichten oder Erlebnisse, die man mit dem/der Verstorbenen früher gemeinsam hatte.
Allerheiligen-Traditionen
In Österreich (wie auch in vielen anderen traditionell katholischen Ländern) ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. An vielen Orten ist es Brauch, dass Patenkinder von Ihren Paten und Patinnen den "Allerheiligenstriezel", ein geflochtenes Germgebäck, erhalten. Er soll an die Verbindung von Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits, an die liebevolle Gemeinschaft zwischen den auf der Erde Lebenden und den in die Ewigkeit Vorausgegangenen erinnern. "Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn." (Römer 14,7-8)